Arndt Groth, CEO Publigroupe (Foto: Publigroupe)
Lausanne – Die operative Performance der Publigroupe war im vergangenen Jahr erneut stark von den Problemen der Sparte Media Sales belastet. Dank signifikant positiven Einmaleffekten aus Beteiligungs- und Immobilienverkäufen resultierte aber trotz der operativen Schwierigkeiten ein deutlicher Gewinnanstieg. Den Aktionären werden aus diesen Einmaleinnahmen insgesamt 47 Mio zugeführt und damit etwas mehr als ursprünglich angekündigt.
Der Umsatz der Publigroupe sank im Berichtsjahr um 17% auf 285,1 Mio. Dabei zeigte das klassische Print-Geschäft weiter deutliche Rückgänge, während der Online-Umsatz leicht stieg. Betrieblich blieb die Gruppe knapp in den schwarzen Zahlen und schnitt damit etwas besser ab als vom Management noch im Dezember angedeutet.
Das Betriebsergebnis betrug 1,6 Mio nach einem operativen Gewinn von 21,9 Mio im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein um 81% höherer Gewinn von 50,2 Mio CHF, wie die Werbevermarkterin am Freitag in einer Mitteilung schreibt. Als Folge der Umstellung auf Swiss GAAP FER wurden die Vorjahreszahlen angepasst.
Immobilienverkäufe
Im Ergebnis enthalten sind bedeutende nicht-betriebliche Faktoren im Gesamtumfang von 66,1 Mio. Der Buchgewinn aus dem Verkauf von vier Immobilien schlug mit knapp 50 Mio zu Buche, aus dem Verkauf der Beteiligungen an Namics und der Südostschweiz Publicitas AG stammen 13,4 Mio.
Mit den vorgelegten Zahlen hat die Publigroupe die Erwartungen am Markt bezüglich Betriebsergebnis und Gewinn deutlich übertroffen.
Dividende von 10 Franken vorgeschlagen
Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer Dividende von 10 CHF (VJ 6,00 CHF) vor; dies entspricht einem gesamten Dividendenbetrag von 22 Mio CHF. Zusätzlich zur Dividende werden den Anteilsinhabern über ein Aktienrückkaufprogramm weitere Mittel aus dem Verkauf der Liegenschaften und Beteiligungen in Höhe von 25 Mio zugeführt. Die Gesamtauszahlung beträgt so 47 Mio CHF und liegt damit um 2 Mio über dem ursprünglich angekündigten Betrag.
Media Sales tief in den roten Zahlen
Das Segment Media Sales (Publicitas) verzeichnete als Folge des weiter drastisch rückläufigen Printgeschäftes einen Umsatzrückgang um 14% auf 149,4 Mio. Der Betriebsverlust erhöhte sich trotz reduzierter Kostenbasis auf 16,1 Mio – blieb damit aber wie Anfangs Februar angekündigt etwas unter den ursprünglich prognostizierten 22 Mio. Die Kosten für den Personalabbau schlugen mit 6,1 Mio zu Buche.
Die Segmente Search & Find sowie Digital & Marketing Services (DMS) haben gemäss Publigroupe «solide Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen» abgeliefert. Der Nettoumsatz von Search & Find ging um 3% auf 103,2 Mio zurück, das Betriebsergebnis nahm um 18% auf 22,4 Mio ab. Den Rückgang begründet die Gruppe mit höheren Personal- und Vertriebsaufwänden, als Folge des Wachstums dreijähriger Verträge. Das Auftragsaufkommen für den Dreijahreszeitraum zeige eine Zunahme für die kommenden Jahre, so die Mitteilung.
DMS weist einen um 47% tieferen Umsatz von 27,7 Mio sowie einen um 18% geringeren Betriebsgewinn von 6,1 Mio aus. Als Gründe für das tiefere operative Ergebnis werden der Verkauf von Namics, die schlechteren Ergebnisse von Zanox sowie Investitionskosten während der Lancierung der Neugründung Spree7 genannt.
Deutlich verbessertes operatives Ergebnis erwartet
Wie anlässlich des Investorentages im Dezember 2012 angekündigt, erwartet Publigroupe für 2013 im Segment Media Sales eine starke Verbesserung, was dank einer erheblich tieferen Kostenbelastung zu einem ausgeglichenen Ergebnis führen sollte. Bei den übrigen Segmenten rechnet die Gruppe auf operativer Ebene mit gleichen oder leicht höheren Ergebnissen als im abgeschlossenen Jahr. Publigroupe antizipiere, dass der Printmarkt weiterhin so stark schrumpfen werde wie in den letzten Jahren. Gleichzeitig würden digitale und mobile Medien immer wichtiger, so die Einschätzung des Managements.
Ziele für 2015 bestätigt
Das Management bekräftigt zudem die am Investorentag gesetzten Ziel für 2015: So wird ein operatives Ergebnis von 40 bis 50 Mio und ein Ergebnis pro Aktie (EPS) von 12 bis 17 CHF angestrebt.
Der Generalversammlung wird der ehemalige Ringier-Konzernchef Christian Unger zur Wahl vorschlagen. Eliane Borter (68) und Peter Brunner (68) werden aus dem Gremium ausscheiden. Als Ausfluss der angenommenen Minder-Initiative werden der GV zudem die Fixbezüge 2013 des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung zur Abstimmung unterbreitet. Die Gruppe bekräftigt daneben, dass für 2014 die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkungen geplant werde. (awp/mc/pg)