St. Gallen – Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) werden von der zweiten Coronawelle deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Gemäss dem von Raiffeisen erhobenen Einkaufsmanagerindex der Schweizer KMU schätzen die kleineren Unternehmen ihre Geschäftslage so schlecht ein wie seit dem Mai nicht mehr.
Der Raiffeisen KMU PMI verringerte sich im November nach dem bereits rückläufigen Vormonat erneut und sank auf 44,0 von 46,3 Punkten, wie Raiffeisen am Dienstag mitteilte. Besonders die Subkomponente zum Auftragsbestand verschlechterte sich im vergangenen Monat deutlich. Insgesamt notierten aber – wie bereits im Oktober – alle Subkomponenten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das zeige, wie die angespannt die Lage derzeit sei, kommentiert Raiffeisen.
Zweite Coronawelle würgt leichte Erholung wieder ab
Die leichte Erholung sei durch die zweite Coronawelle wieder abgewürgt worden, wie ein Metallbau-Unternehmer von den Raiffeisen-Ökonomen zitiert wird. Nicht zuletzt sei dadurch der Auftragseingang aus den EU-Staaten wieder abgebremst worden. Auch das Befinden der Mitarbeitenden verschlechtere sich von Monat zu Monat.
Die Geschäftslage der KMU entwickelt sich schon seit mehreren Monaten schlechter als diejenige der Grossunternehmen, was auch der Vergleich des Raiffeisen KMU PMI mit dem von der Credit Suisse und Procure.ch erhobenen PMI für die Gesamtwirtschaft zeigt. Die Gründe dafür sehen die Raiffeisen-Ökonomen darin, dass die die KMU in der Regel weniger diversifiziert sind und über kleinere Reserven verfügen. Es falle ihnen deshalb schwerer, externe Schocks zu absorbieren. (awp/mc/ps)