Genf – Die Reisekonzerne Kuoni und Hotelplan sowie der Schweizerische Reisebüro-Verband rechnen damit, dass 2012 ähnlich wie das Jahr 2011 ausfällt. Derzeit sinken wegen des schwachen Euros und Dollars aber die Preise für Ferienangebote.
Die Reiseveranstalter hätten sich 2011 doch noch sehr gut geschlagen, sagte Serge Bacher, Verkaufsverantwortlicher bei Kuoni in der Westschweiz, vor den Medien in Genf. Der Jahresbeginn 2012 dürfte demnach gleich gut verlaufen. Der arabische Frühling, die europäische Schuldenkrise und verschiedene Wetterphänomene zwangen die Reiseanbieter im vergangenen Jahr allerdings dazu, flexibel zu sein. «Trotz allem sind wir mit unseren Resultaten zufrieden», sagte Bacher.
Preise für gewisse Destinationen bis zu 20 % gesunken
Modestino Capolugo, Direktor der Westschweizer Hotelplan-Marke Tourisme Pour Tous, verwies darauf, dass wegen des schwachen Euros und Dollars die Preise für gewisse Destinationen zwischen 5 und 20 Prozent gesunken sind. Hotelplan verzeichne seit der Lancierung der Sommerangebote bereits deutlich mehr Buchungen als beim Start der Sommersaison 2011.
Im vergangenen Jahr litten die Destinationen in Nordafrika erwartungsgemäss unter den politischen Unruhen. Davon profitierten vor allem Spanien und die Türkei, wie Stéphane Jayet vom Schweizerischen Reisebüro-Verband sagte. Bei Kuoni geht man davon aus, dass Tunesien sich in diesem Jahr zumindest teilweise erholen könnte.
Kreuzfahrten werden erschwinglich
Die Nachfrage nach Reisen in die USA steigt derzeit wegen des attraktiven Franken-Dollar-Kurses. Auch Asien und Südamerika erfreuen sich steigender Beliebtheit. Der schwache Euro führt ausserdem dazu, dass mitunter auch Kreuzfahrten erschwinglich werden.
Mit persönlicher Beratung gegen Internetkonkurrenz
Gegen die Konkurrenz aus dem Internet setzen die Reisebüros namentlich auf die Vorteile der persönlichen Beratung. «Die direkten Reservationen via Internet stabilisieren sich tendenziell», sagte Kuoni-Vertreter Bacher. Eine Reise selbst über das Internet zu buchen brauche nämlich viel Zeit und sorge bei Problemen für Verstimmungen in der Familie, fügte er an. Deshalb suchten die Kunden wieder die Reisebüros auf. (awp/mc/pg)