Repower 2012: Deutlich tieferer Reingewinn

Repower 2012: Deutlich tieferer Reingewinn

Repower-CEO Kurt Bobst.

Poschiavo – Das vergangene Geschäftsjahr war für den Energie-Versorger Repower ein schwieriges Jahr. So haben die garstige Wirtschaftslage sowie die tiefen Preise im Energiemarkt Spuren in der Erfolgsrechnung hinterlassen. Der Leistungsausweis des Konzerns wurde auch durch Sondereffekte belastet. Die Aktionäre sollen deshalb eine halbierte Dividende erhalten. Der Ausblick für 2013 bleibt verhalten.

Die Gesamtleistung ist um 6% auf 2,37 Mrd CHF gesunken. Der EBIT nach Sondereinflüssen sank auf 81 Mio, was einem Minus von 38% entspricht. Der Reingewinn einschliesslich Minderheiten reduzierte sich um 43% auf 31 Mio, wie Repower mitteilte. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,50 CHF nach 5,00 CHF im Vorjahr erhalten.

Im Ergebnis sind verschiedene Sonderfaktoren enthalten: Wertberichtigungen auf Kleinkraftwerke von 10 Mio CHF, Wertanpassungen auf Forderungen insbesondere aus dem Vertriebsgeschäft in Italien von 20 Mio sowie Währungseinflüsse und negative Auswirkungen der Zinsabsicherung von rund 9 Mio belasteten das Jahresergebnis.

Mehr Effizienz, weniger Investitionen
Bereits Ende Januar 2013 hatte das Management bekannt gegeben, dass das operative Ergebnis und der Gewinn «deutlich» unter Vorjahr ausfallen würden – dies vor allem wegen Wertberichtigungen. Deshalb hat die Unternehmensleitung dazumal Massnahmen beschlossen, die Effizienz zu erhöhen. Das Management erwartet durch die Effizienzmassnahmen Einsparungen von jährlich 10 Mio CHF. Die Massnahmen sollen ab Mitte 2103 greifen, hiess es.

Auch investieren will Repower zukünftig weniger: So gab Repower bekannt, das Projektportfolio und damit die Investitionspläne zu überprüfen und sich vermehrt auf Schlüsselprojekte zu konzentrieren. Damit sollen die angestrebten Investitionen in den nächsten 10 bis 15 Jahren um rund 35 bis 40% gesenkt werden. Zudem wurde im Januar im Rahmen dieser Schritte Personalmassnahmen kommuniziert.

Tieferer Stromabsatz
Der Stromabsatz sank im Berichtsjahr um 15% auf knapp 16 Terawattstunden (TWh). Im Vertrieb setzte das Unternehmen mit gut 6,5 TWh 2% mehr Strom ab als im Vorjahr. Der Verkauf von Gas an Endkunden stieg um 12% auf gut 171 Mio Kubikmeter. Als Folge des schwierigen Umfeldes lag das Strom-Handelsvolumen mit einem Minus von 25% gut 9 TWh unter dem Niveau des Vorjahres. Den Handel mit Gas hat Repower hingegen um 7% ausgebaut.

Beim Vertriebsgeschäft spricht Repower im wichtigsten Markt Italien von einem «ansprechenden Ergebnisbeitrag». Dazu beigetragen hätten neue Stromprodukte, die den Kunden helfen, ihr Verbrauchsverhalten zu optimieren. In Deutschland hat das Unternehmen mit einem Teil der Kunden Mehrjahresverträge abgeschlossen, zudem verlief der Einstieg ins Gasgeschäft «viel versprechend». In Rumänien hat der Versorger das Volumen um 7% gesteigert, zudem erwartet Repower 2013 aufgrund neuer gesetzlicher Grundlagen eine weitere Marktbelebung.

Ebit kaum verändert erwartet
Für 2013 rechnet die Gesellschaft weiterhin mit einem herausfordernden Geschäftsumfeld geprägt durch einen anhaltenden Margendruck und Marktverzerrungen. Das Management erwartet ein ähnliches operatives Ergebnis wie 2012. Dies vor allem weil ein wirtschaftlicher Aufschwung in Europa auf sich warten lasse und der Markt nach wie vor von regulatorischen Einflüssen geprägt sei. (awp/mc/pg)

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