Poschiavo – Der Energiekonzern Repower hat im ersten Halbjahr 2017 die Gesamtleistung gesteigert, das Geschäft war insgesamt jedoch weniger profitabel. Die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr wird allerdings angehoben.
Die Gesamtleistung wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7% auf 905 Mio CHF. Die Kosten für die Energiebeschaffung erhöhten sich jedoch um 5,5% auf 778,4 Mio. Ins Auge sticht in der Erfolgsrechnung zudem die Postenstelle «Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen», wo ein Minus von 22,3 Mio ausgewiesen wird nach -5,1 Mio CHF im Vorjahr.
In der Folge schrumpfte der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT auf 20,3 Mio CHF von 45,5 Mio und der Reingewinn auf 1 Mio von 18 Mio zusammen. Allerdings hatten im Vorjahr Sonderfaktoren zum besseren Resultat geführt. Finanzchefin Brigitte Krapf sprach bei der Präsentation der Zahlen am Mittwoch abgesehen vom unbefriedigenden Gewinn von einem insgesamt guten Ergebnis. «Das operative Ergebnis liegt deutlich über den Erwartungen und der EBIT wurde durch geringere Erträge aus Devestitionen geprägt», sagte CEO Kurt Bobst.
Schweizer Geschäft mit Verlust
Im Schweizer Markt wurde ein EBIT-Verlust von rund 2 Mio CHF erwirtschaftet, während Italien einen Gewinn von rund 23 Mio erzielte. Die Ergebnisbeiträge durch das Gaskombikraftwerk Teverola hätten hier deutlich über den Erwartungen gelegen, ebenso wie die Margen im Vertrieb und im Trading, insbesondere durch die Bewirtschaftung des Kraftwerks Teverola. In der Schweiz wurden neue Kunden gewonnen und verschiedene Energielieferverträge erneuert.
Neue Systeme und Dienste
Das Semester habe im Zeichen der Weiterentwicklung und Vorbereitung auf die Markteinführung innovativer Systeme und Dienstleistungen zur effizienten Energienutzung und zur Netzbewirtschaftung gestanden. In der Schweiz wurde eine Smart-Power-Lösung entwickelt, welche mit Pilot-Kunden getestet wurde und in den nächsten Monaten Marktreife erlangen soll, wie das Unternehmen schreibt.
Zudem wurden Tools zur effizienten Bewirtschaftung von Infrastrukturanlagen und ein neues Handelsportal für Grosskunden entwickelt. In Italien werden Dienstleistungen zur Erkennung von Funktionsstörungen bei elektrischen Geräten angeboten, zum wirtschaftlichen Energieeinsatz, zur Umstellung auf LED-Beleuchtungen sowie zur Durchführung von Energieaudits. Die Angebote im Bereich der Elektromobilität würden sowohl in der Schweiz als auch in Italien auf wachsendes Interesse stossen.
Ausblick angehoben
Repower geht davon aus, dass die Margen im Stromgeschäft weiterhin unter Druck bleiben werden – dies trotz der in den vergangenen Wochen erfolgten leichten Entspannung des Euro/Franken-Wechselkurses. Die Ergebniserwartung werde korrigiert und nun werde für das gesamte Geschäftsjahr 2017 ein operatives Ergebnis (EBIT) im Rahmen des vorliegenden Halbjahresabschlusses erwartet. Im April wurde noch ein Wert auf dem Niveau von 2015 erwartet, als der operative Gewinn vor Sondereffekten 12 Mio CHF betrug.
Mit dem Ausblick liege Repower über Plan, sagt CEO Bobst. Er betonte aber, dass die Dynamik vom ersten Halbjahr nicht aufrecht erhalten werden könne. In Italien rechnet er mit einer stabilen aber verlangsamten Ergebnisentwicklung. Der Schweizer Markt verharre insgesamt auf tiefem Niveau. (awp/mc/pg)
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