Richemont erhält mit Jérôme Lambert einen neuen CEO – Umsatz wächst

Richemont-CEO Jérôme Lambert.

Genf – Der Luxusgüterriese Richemont installiert wieder einen Konzernchef. Mit Jérôme Lambert übernimmt der bisherige operative Leiter des Uhrengeschäfts den seit einiger Zeit verwaisten Posten ab sofort. Der frühere Chef der Richemont-Marken Jaeger-LeCoultre und Montblanc leitet ein Unternehmen, das zuletzt vor allem mit dem Verkauf von Schmuck und in den wichtigen asiatischen Märkten stark gewachsen ist.

Damit richtet Richemont die Führung neu aus. Während rund anderthalb Jahren gab es bei Richemont keinen Konzernchef. Der Posten wurde im März 2017 nach dem Abgang von Richard Lepeu, der in Pension ging, nicht besetzt. Die Gruppe wurde von der Geschäftsleitung mit dem Finanzchef, den Schmuckchefs, Lambert als Chef der Uhrenmarken sowie von Mehrheitsaktionär und Verwaltungsratspräsident Johann Rupert geführt.

E-Commerce gewinnt an Bedeutung
«In seiner neuen Rolle übernimmt Jérôme die Verantwortung für das künftige Wachstum der Gruppe. Er tut dies in einem Marktumfeld, in dem sich die Konsumgewohnheiten stark verändern», hielt Rupert fest.

In der Uhrenbranche ist vieles in Bewegung und damit auch bei Richemont. Vor allem die Bedeutung des Online-Geschäfts hat stark zugenommen. Vor diesem Hintergrund hat die Gruppe zuletzt den italienischen Online-Händler Yoox Net-a-Porter ganz übernommen und die britische Uhrenplattform Watchfinder dazugekauft.

Nun sucht Richemont nach Wegen, wie die Online-Händler künftig mit den traditionellen Marken des Hauses zusammenarbeiten können. So wurden etwa die neuen Aktivitäten zum Segment «Online Distributors» zusammengefasst. Dieses hat in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 2018/19 mit 708 Millionen Euro bereits gut 12 Prozent zum gesamten Umsatz von 5,67 Milliarden beisteuert.

Solides Wachstum mit Schmuck
Der Zahlenausweis beweist, dass sich die Genfer weiterhin auf Wachstumskurs befinden. Ohne Übernahmen und in Lokalwährungen gerechnet kletterte der Umsatz in den Monaten April bis August um 10 Prozent in die Höhe. Damit hat sich das Wachstum aus dem Vorjahr beschleunigt und auch die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen. Inklusive Akquisitionen wuchs der Umsatz gar um 22 Prozent.

Vor allem die Schmuckmarken Cartier und Van Cleef&Arpels brillierten bei Richemont; sie steigerten ihren Umsatz organisch um 14 Prozent. Die Uhren hinkten mit einem Anstieg um 4 Prozent hinterher.

Regional betrachtet wurde das Wachstum von Asien angetrieben: In Hongkong, Südkorea und Macau wuchsen die Geschäfte zweistellig und China hat sich laut Richemont «gut» entwickelt. Ein gemischtes Bild zeigte sich dagegen in Europa, wo der festere Euro und gute Vergleichszahlen aus dem Vorjahr in Grossbritannien das Wachstum dämpften.

An der Börse wurden die News gut aufgenommen. Analysten und Anleger erfreuten sich vor allem ob dem guten Momentum beim Schmuckverkauf. Bis Handelsschluss kletterten die Papiere um 0,8 Prozent in die Höhe, während der Gesamtmarkt (SMI) um 1,8 Prozent zulegte. (awp/mc/ps)

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