Rieter bleibt in den schwarzen Zahlen

Rieter bleibt in den schwarzen Zahlen
Rieter-CEO Thomas Oetterli. (Foto: Rieter)

Winterthur – Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter hat 2024 trotz eines Umsatzeinbruchs schwarze Zahlen geschrieben und die Aktionäre sollen erneut eine Dividende erhalten. Ein Aufschwung des Geschäfts steht laut dem Unternehmen nicht unmittelbar bevor.

Das oberste Ziel von Rieter war es in den letzten Monaten, trotz markant rückläufiger Umsätze nicht in die roten Zahlen zu rutschen. Das ist dem Winterthurer Unternehmen nicht zuletzt dank einem Sparprogramm gelungen, wie es am Donnerstag mitteilte. Die Umsetzung des Performance-Programms «Next Level» habe zu einer «soliden» EBIT-Marge geführt.

Der operative Gewinn (EBIT) kam konkret bei 28,0 Millionen Franken zu liegen, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 73 Prozent entspricht. Die entsprechende Marge ging auf 3,3 von 7,4 Prozent zurück. Bereinigt um Restrukturierungskosten hätte sogar eine Marge von 3,9 Prozent resultiert. Bei der Vorlage der Umsatzzahlen waren solche Werte in Aussicht gestellt worden.

Bei den einzelnen Divisionen erreichten «Components» und «After Sales» positive EBIT-Margen von 3,7 und 17,3 Prozent. Das Neumaschinengeschäft schrieb hingegen rote Zahlen (Marge: -2,0%).

Unter dem Strich ging der Gewinn um 86 Prozent auf 10,4 Millionen zurück. Die Aktionäre sollen gleichwohl eine Dividende von 2,00 nach 3,00 Franken je Papier erhalten. Die Ausschüttungsquote betrage damit knapp 86 Prozent, so das Communiqué.

Schwieriges erstes Semester
Rieter durchlebt schwierige Zeiten. Das Unternehmen leidet darunter, dass die Spinnereien seit Monaten nur sehr wenige neue Maschinen bestellen und der Auftragsbestand geschrumpft ist. Gründe sind die geopolitischen Unsicherheiten, hohe Finanzierungskosten und eine Konsumzurückhaltung in wichtigen Märkten.

Im Gesamtjahr 2024 erzielte Rieter – wie seit Januar bekannt ist – nur noch einen Umsatz von 859,1 Millionen Franken. Das waren 39 Prozent weniger als im Vorjahr, als das Winterthurer Unternehmen noch Aufträge aus Boomzeiten abarbeiten konnte.

Für das laufende Jahr zeichnet sich laut dem Management keine rasche Besserung ab. Es werde «ein herausforderndes erstes Halbjahr in Bezug auf das Umsatzvolumen und ein stärkeres zweites Halbjahr abhängig von der weiteren Markterholung» erwartet. Summa summarum sei somit im Gesamtjahr mit einem Umsatzvolumen auf Vorjahresniveau zu rechnen. Die EBIT-Marge soll trotz des tiefen Niveaus positiv bleiben, wobei ein Wert zwischen 0 und 4 Prozent angepeilt wird. (awp/mc/ps)

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