Rieter passt Mittelfrist-Finanzziele an
Rieter-CEO Norbert Klapper. (Foto: Rieter)
Winterthur – Der Textilmaschinenkonzern Rieter passt im Rahmen eines Investorentages seine mittelfristige (Rendite-)Ziele an und betätigt gleichzeitig den Ausblick 2014. Im Anschluss an das Investitionsprogramm 2012/13 und mit der verstärkten globalen Präsenz sollen in der Strategieumsetzung neue Schwerpunkte gesetzt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Als neue mittelfristige Finanzziele nennt Rieter eine EBIT-Marge von rund 10% und einen Return on Net Assets (RONA) von rund 14%. Bisher galt für die EBIT-Marge eine Zielbandbreite von 9 bis 12%. Bei kontinuierlichem Wachstum des Faserverbrauchs von 2 bis 3% pro Jahr, mit dem heutigen Währungsumfeld und den aktuellen Rohmaterialpreisen sowie dem aktuellen Produkt- und Leistungsportfolio sei davon auszugehen, die Zielrendite mittelfristig bei einem Umsatz von rund 1,3 Mrd CHF erreichen zu können. Rund 30% des Reingewinns sollen als Dividende ausgeschüttet werden.
Schwerpunkte der nächsten drei Jahre seien die weitere Stärkung der Innovationskraft und der Ausbau des Leistung- und Serviceangebots insbesondere bei Ersatzteilen und Komponenten. Dafür würden zusätzliche Mittel für Forschung und Entwicklung eingeplant. Zudem sollten Massnahmen zur Auslastung der vorhandenen Kapazitäten, zur Verbesserung der Produktmargen und zur Senkung der Kosten für Strukturen umgesetzt.
Unverändert gelte das strategische Ziel, führender Anbieter in der Ausrüstung von Spinnereien für Kurzstapelfasern zu sein und über das komplette Portfolio an Maschinen, Ersatzteilen und Komponenten zu verfügen.
Aktuelles Umfeld
Zum aktuellen Marktumfeld schreibt Rieter, dass sinkende Spinnereimargen aufgrund fallender Rohmaterial- und Garnpreise im dritten Quartal zu einer Verlangsamung der Marktdynamik insbesondere in der Türkei, den restlichen asiatischen Ländern (ohne China und Indien) sowie Lateinamerika geführt hätten.
Die leicht positive Dynamik in Indien habe sich derweil auch im dritten Quartal fortgesetzt, wogegen die Zurückhaltung in China nach wie vor angehalten habe. Die insgesamt niedrigere Auslastung der Spinnereien führte auch zu einem geringeren Bedarf an Ersatz- und Verschleissteilen. In diesem «anspruchsvollen Marktumfeld» habe sich der Bestellungseingang per Ende des dritten Quartals auf leicht über 900 Mio CHF belaufen.
Rieter erwartet den Angaben zufolge im zweiten Halbjahr 2014 eine Nachfrage auf einem tieferen Niveau als im starken ersten Halbjahr. Die Nachfrage hänge unter anderem von der Entwicklung der Garn- und Rohmaterialpreise, der Wechselkurse, der Finanzierungskosten und der weltweiten Konsumentenstimmung ab.
Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich
Abgestützt auf den aktuellen Bestellungsbestand – von dem bereits ein substantieller Teil ins Jahr 2015 reiche – sei für 2014 mindestens ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich zu erwarten. Die operative Marge (EBIT) werde dabei vom Volumenwachstum profitieren, heisst es.
Demgegenüber würden zusätzliche Kosten für den Abschluss des Projekts zur Verbesserung der IT-unterstützten Prozesse im Umfang von 10 Mio CHF, eine niedrigere Auslastung der Kapazitäten für Luftspinnmaschinen sowie Margen im Auftragsbestand, die tiefer liegen als im zweiten Halbjahr 2013, die Profitabilität auch im zweiten Semester 2014 belasten. Rieter erwartet für das Jahr 2014 ein höheres Betriebsergebnis (EBIT) als 2013. (awp/mc/ps)