Winterthur – Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter hat das Jahr 2023 mit einem deutlich höheren Gewinn abgeschlossen. Der Ausblick ist vorsichtig optimistisch.
Unter dem Strich erzielte das Winterthurer Unternehmen einen Gewinn von 74,0 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Im Vorjahr hatten nur 12,1 Millionen resultiert. Die Aktionäre sollen daher nun eine Dividende von 3,00 nach 1,50 Franken im Vorjahr erhalten. Dies entspricht laut den Angaben einer Ausschüttungsquote von 18,2 Prozent.
Performance-Programm wirkt
Der Gewinn lag zwar über den Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens). Die verbesserte Rentabilität ist an sich aber keine Überraschung. Das Unternehmen hatte schon im Januar bei der Publikation des Umsatzes eine EBIT-Marge von rund 7 Prozent in Aussicht gestellt, nachdem im Vorjahr nur eine solche von gut 2 Prozent resultiert hatte. Tatsächlich liegt die operative Marge nun bei 7,2 Prozent und der ausgewiesene EBIT bei 101,7 Millionen.
Die Verbesserung kam bei einem leicht tieferen Umsatz von 1,42 Milliarden zustande. Begründet wurden die Fortschritte im Communiqué mit gesunkenen Logistikkosten, besseren Margen auf dem Auftragsbestand sowie tieferen Produktionskosten. Die Fortschritte sind somit auch eine Folge des Performance-Programms «Next Level», das im letzten Jahr lanciert wurde. Zum Programm zählt bekanntlich ein Stellenabbau und die Schliessung eines Standorts. Das Ziel ist es, dass Rieter künftig auch während eines Abschwungs nicht in die roten Zahlen rutscht.
Auf die Marge wirkten 2023 sich zudem ein positiver und ein negativer Einmaleffekt aus. Belastet wurde sie von Kosten zur Restrukturierung in Höhe von 54,6 Millionen Franken; demgegenüber trug der Verkauf eines Grundstücks in Winterthur 72,5 Millionen zum EBIT bei.
Eine Milliarde Umsatz
Für das laufende Jahr 2024 ist der Ausblick vorsichtig optimistisch. So rechnet das Management trotz der geringen Bestellungen der letzten Zeit mit einem Umsatz in der Grössenordnung von rund 1 Milliarde Franken und einer EBIT-Marge von bis zu 4 Prozent.
Rieter geht von einer Steigerung der Nachfrage in den nächsten Monaten aus. Erste Anzeichen für eine Erholung seien in den Schlüsselmärkten China und Indien erkennbar, heisst es. Aktuell seien die Märkte wegen der konjunkturellen Verlangsamung, den hohen Inflationsraten, der spürbar getrübten Konsumentenstimmung sowie den Finanzierungsherausforderungen aber nach wie vor unter Druck. (awp/mc/pg)