Winterthur – Der Umsatzeinbruch infolge der Corona-Pandemie hat bei Rieter im Jahr 2020 wie angekündigt zu tiefroten Zahlen geführt. Eine Dividende gibt es daher nicht. Nun erwartet das Unternehmen anziehende Bestellungen.
Das operative Ergebnis kam 2020 bei -84,4 Millionen Franken zu liegen, und unter dem Strich steht ein Verlust von 89,8 Millionen, wie der Winterthurer Spinnereimaschinenhersteller am Dienstag mitteilte.
Diese Fehlbeträge sind keine Überraschung, hatte doch Rieter bei der Publikation der Umsatzzahlen im Januar schon Werte in dieser Grössenordnung in Aussicht gestellt.
Die Aktionäre müssen nun im Gegensatz zum Vorjahr auf eine Dividende verzichten. Damals wurden 4,50 Franken pro Aktie ausgeschüttet, weil ein Arealverkauf viel Geld in die Kassen gespült hatte und daher ein Gewinn von über 50 Millionen herausgeschaut hatte.
Grund für die nun tiefroten Zahlen ist die schwache Nachfrage infolge der Pandemie, die zu einem 25 Prozent tieferen Umsatz von 573,0 Millionen Franken führte.
Über Kurzarbeitsentschädigung, Abbau von Ferien- und Zeitguthaben sowie Gehaltsverzicht seien zwar rund 12 Millionen gespart worden, so das Unternehmen. Dies habe aber bei Weitem nicht ausgereicht, um das fehlende Umsatzvolumen zu kompensieren. Gleichwohl wurde betont, dass trotz der Sparmassnahmen die Fähigkeit erhalten worden sei, von der einsetzenden Markterholung zu profitieren.
Positiver EBIT im Gesamtjahr 2021
Und dafür gibt es laut der Gesellschaft klare Anzeigen. Nachdem der Bestellungseingang im zweiten Quartal 2020 mit 45,7 Millionen praktisch zum Erliegen gekommen war, folgten im zweiten Halbjahr 2020 dann Aufträge über insgesamt 389,5 Millionen.
Nun wird erwartet, dass sich die Markterholung fortsetzt und im ersten Halbjahr ein Bestellungseingang über jenem des zweiten Halbjahres resultieren wird.
Die Auslastung werde sich damit verbessern, und Kurzarbeit sei daher nur noch in wenigen Bereichen nötig, so die Mitteilung. Gleichwohl wird für das erste Halbjahr nach wie vor ein Umsatz «unterhalb der Gewinnschwelle» erwartet. Zuletzt hatte das Management erklärt, dass Rieter ab einem Jahresumsatz von 800 Millionen Franken keine roten Zahlen schreibt.
Im Gesamtjahr sollen dann aber beim operativen Ergebnis wieder schwarze Zahlen resultieren, so die Prognose des Unternehmens. (awp/mc/ps)