Rieter zurück in den schwarzen Zahlen
Winterthur – Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter hat im letzten Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben. Basis dafür war, dass sich die Märkte erholt und die Verkäufe markant angezogen haben.
Der Betriebsgewinn (EBIT) kam bei 47,6 Millionen Franken zu liegen und der Reingewinn bei 31,7 Millionen, wie das Winterthurer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die entsprechenden Margen betrugen 4,9 rsp. 3,3 Prozent. Im Vorjahr hatte beim EBIT ein Verlust von gut 84 Millionen und beim Reinergebnis von fast 90 Millionen resultiert.
In der Folge sollen nun die Aktionäre wieder eine Dividende erhalten, nachdem sie im Vorjahr leer ausgegangen waren. Es wird eine Ausschüttung von 4,00 Franken pro Papier vorgeschlagen. Dies ist mehr, als Analysten im Vorfeld erwartet hatten.
Die schwarzen Zahlen sind allerdings keine Überraschung, weil das Unternehmen bereits Ende Januar bei der Vorlage der Umsatzzahlen einen EBIT in der Grössenordnung von 43 bis 48 Millionen in Aussicht gestellt hatte.
Rieter hat sich im letzten Jahr vom Markteinbruch im Jahr davor erholt. Die Spinnereien sind gut ausgelastet und investieren wieder kräftig, nachdem sie dies im Jahr davor praktisch nicht mehr getan hatten.
So vermochte das Unternehmen im Gesamtjahr 2021 ein gut drei Mal so hohes Bestellungsvolumen an Land zu ziehen wie im Vorjahr, womit eine Rekordmarke gesetzt wurde. Der Auftragseingang kam konkret bei 2,23 Milliarden Franken zu liegen. Beim Umsatz wirkte sich die grosse Nachfrage mit Verzögerung aus. Dieser stieg um 69 Prozent auf 969,2 Millionen Franken.
Neumaschinengeschäft mit Verlust
Ein Blick auf die einzelnen Sparten zeigt allerdings, dass noch nicht alle Geschäftsbereiche rentabel sind. So schrieb das Neumaschinengeschäft trotz einer Umsatzverdoppelung weiterhin rote Zahlen. Der Verlust blieb mit 3,7 Millionen aber weit unter jenem des Vorjahres (72 Mio). Die Sparten Komponenten und After Sales waren mit Margen von 9,4 und 15,2 Prozent hingegen hochprofitabel.
Für die kommenden Monate geht Rieter von einer schrittweisen Normalisierung der Nachfrage nach neuen Anlagen aus. Die Nachfrage nach Verschleiss- und Ersatzteilen werde aufgrund der hohen Auslastung der Spinnereien zudem auf einem guten Niveau erwartet.
Beim Umsatz 2022 peilt das Unternehmen aufgrund des hohen Bestellungsbestands und der Konsolidierung der von Saurer übernommenen Geschäfte einen Wert von 1,5 Milliarden Franken an. Der Umsatz im zweiten Halbjahr werde voraussichtlich über jenem des ersten Halbjahrs liegen, so die Mitteilung weiter.
Keine Neuigkeiten gab es ausserdem zur im Sommer angekündigten Übernahme der drei Saurer-Geschäfte. Noch immer nicht konsolidiert wurde das grösste gekaufte Saurer-Geschäft (automatische Spulmaschinen). Dies soll laut den Angaben unverändert im Verlauf des ersten Halbjahres 2022 geschehen. (awp/mc/ps)