Ringier kann Gewinn im zweiten Corona-Jahr deutlich steigern

Ringier kann Gewinn im zweiten Corona-Jahr deutlich steigern
Ringier-CEO Marc Walder. (Foto: Ringier)

Zürich – Nach dem schwierigen ersten Pandemie-Jahr 2020 hat die Ringier-Gruppe 2021 wieder deutlich besser verdient: Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) stieg von 84,4 Millionen Franken auf 123,7 Millionen Franken. Ringier-Chef Marc Walder sprach vom besten Jahr, seit sich Ringier der digitalen Transformation verschrieben hat.

Der operative Gewinn des vergangenen Jahres liegt damit sogar über dem Vor-Corona-Niveau: Im Jahr 2019 hatte er noch bei 114,1 Millionen Franken gelegen.

Der Umsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr von 953,7 Millionen auf 965,3 Millionen Franken, wie aus dem am Montag publizierten Geschäftsbericht hervorgeht. Das Vor-Corona-Niveau erreichte Ringier damit aber noch nicht. 2019 lag der Umsatz bei 984,8 Millionen.

73 Prozent mit digitalen Geschäft verdient
73 Prozent des operativen Gewinns verdiente Ringier im vergangenen Jahr bereits mit dem digitalen Geschäft, in erster Linie mit Marktplätzen und Medienplattformen.

Nach dem schwierigen Corona-Jahr 2020 sei Ringier nun wieder auf Wachstumskurs, sagte Ringier-Chef Marc Walder am Montag an einer Veranstaltung für die Mitarbeitenden. Für ihn sei 2021 ein «Rekord-Jahr». Es sei das beste Jahr, seit sich Ringier im Jahr 2008 der digitalen Transformation verschrieben habe.

Ein wichtiges Jahr war es gemäss Walder auch für den Journalismus. «Medien waren noch nie so wichtig wie in diesen komplizierten Zeiten.» Nach der Pandemie gebe es nun auch noch einen Krieg.

Verlässliche und vertrauenswürdige Information sei wichtiger denn je. Diesen Rückenwind, den Ringier spüre und auch messen könne, wolle man nutzen. Ringier besitzt trotz Online-Marktplätzen und anderen Einkommenszweigen nach wie vor 110 Medienmarken.

Ringier soll ins Metaverse
Als nächsten grossen Schritt bezeichnete Walder den Sprung ins Metaverse, den digitalen Raum, in dem sich Avatare begegnen, spielen und nicht zuletzt einkaufen. Für Walder ist Metaverse quasi das neue Social Media, bei dem Ringier unbedingt dabei sein muss.

Er forderte die Mitarbeitenden eindringlich dazu auf, selber erste Erfahrungen im Metaverse zu machen, um sich auf die Zukunft vorbereiten zu können. Konkrete Projekte präsentierte Walder noch nicht. Eignen würde sich eine Präsenz für Ringier aber etwa für die Immobilien-Plattformen und die Medienmarken.

Die Besichtigung einer ausgeschriebenen Wohnung könnte etwa im Metaverse stattfinden. Der «Blick» wiederum würde innerhalb der digitalen Welt gesehen und konsumiert. «Das hat ein riesiges Potenzial», sagte Walder weiter. Er selber habe bisher eine Sitzung im Metaverse abgehalten und sei begeistert.

Für Verleger Michael Ringier sind die Metaverse-Avatare bisher noch «etwas kindische Figürchen», wie er bei der Mitarbeiter-Information zugab. Er könne sich noch nicht recht vorstellen, ob das wirklich funktioniere, lasse sich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. (awp/mc/pg)

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