Zürich – Die Mediengruppe Ringier ist im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals seit etlichen Jahren wieder gewachsen und hat gleichzeitig die Profitabilität markant gesteigert. Die Transformation zu einem diversifizierten und digitalen Unternehmen zahlt sich immer stärker aus.
Der Umsatz erhöhte sich 2016 um 11% auf 1’049,2 Mio CHF. Zentrale Wachstumstreiber waren die weiterhin wachsenden digitalen Marktplätze sowie insbesondere die Vollkonsolidierung des Schweizer Zeitschriftenportfolios von Ringier Axel Springer Schweiz. Der EBITDA verbesserte sich um 13% auf 108,3 Mio, die Marge nahm damit leicht auf 10,3% nach 10,2% zu. Der Ergebnisanteil des digitalen Geschäftes erhöhte sich dabei weiter auf 62% nach rund 61% im Vorjahr. Unter dem Strich verblieb ein auf 22,8 Mio mehr als verdoppelter Reingewinn, wie Ringier am Mittwoch mitteilte.
Auf den Gewinn drücken weiterhin die ordentlichen Abschreibungen auf den übernommenen digitalen Aktivitäten. Dies dürfte auch in den kommenden Jahren so bleiben, dämpfte Verleger Michael Ringier die Erwartungen. Mittelfristig strebe er für die Ringier-Gruppe aber eine deutlich höhere Gewinnmarge als die aktuell erreichten 2,2% an, so der Verleger weiter.
1,7 Mrd Franken in die digitale Transformation investiert
Die Verantwortlichen zeigten sich am Mittwoch vor den Medien mit dem Ergebnis zufrieden. Gleichzeitig unterstrichen sie erneut die Bedeutung der digitalen Transformation. Ringier habe in den vergangenen Jahren dafür über 1,7 Mrd investiert und so die Abhängigkeit vom Geschäft mit Zeitungen, Zeitschriften und Druck massiv reduziert, erklärte CEO Marc Walder. Diese Weiterentwicklung des Unternehmens sei unabdingbar, denn «wir wissen nicht, ob Journalismus künftig noch ein attraktives Geschäft sein wird», so der Ringier-Konzernchef.
Blick wächst digital und bleibt bei Ringier
Die digitale Transformation ist indes nicht nur für die gesamte Ringier-Gruppe von zentraler Bedeutung, sondern auch für die publizistischen Aktivitäten. So erreichte die Blick-Gruppe 2016 erstmals mehr Leser über die digitalen Kanäle als mit der gedruckten Ausgabe der Tageszeitung «Blick». Der Werbeumsatz von «Blick.ch» übertraf ebenfalls erstmals jenen des gedruckten Blattes. Die Blick-Plattformen verzeichneten 2016 rund 340 Mio Videoaufrufe und im Bereich Virtual Reality gehört Ringier gar zu den globalen Pionieren.
Die Blick-Gruppe ist weiterhin vollumfänglich im Besitz von Ringier. «Und dies wird auch noch lange so bleiben», machte Verleger Michael Ringier klar und erteilte den jüngsten Spekulationen damit eine klare Absage. Die Verantwortlichen bestätigten, dass eine informelle Offerte im Umfang von rund 200 Mio CHF eingegangen sei, welche man abgelehnt habe.
Printwerbeumsätze auch 2017 starkt unter Druck
Für das laufende Jahr gibt sich CEO Marc Walder relativ zurückhaltend. «Ich gehe nicht davon aus, dass Ringier 2017 umsatzmässig wachsen wird.» Er begründet die Zurückhaltung insbesondere mit dem anhaltenden Druck auf die Werbeumsätze im klassischen Pint-Bereich. Demgegenüber verzeichne Ringier weiteres Wachstum in allen digitalen Inventaren. (awp/mc/pg)