Ringier-CEO Marc Walder. (Foto: Ringier)
Zofingen – Die Mediengruppe Ringier hat ihre Transformation im abgelaufenen Jahr mit unvermindertem Tempo fortgesetzt. Als Folge davon ist der Digitalanteil an Umsatz und Ergebnis weiter gestiegen. Insgesamt verringerten sich die Erlöse im Jahr 2014 leicht, der Gewinn nahm deutlich ab.
Der Umsatz verminderte sich in der Berichtsperiode um 3,7% auf noch knapp 989 Mio CHF. Das leichte Minus wird mit dem Verkauf des tschechischen Geschäfts sowie der AIO Group (Good News) begründet. Neben diesen Effekten habe sich der Rückgang im klassischen Nutzer- und Anzeigenmarkt negativ ausgewirkt, schreibt Ringier im Geschäftsbericht.
Der EBIDTA ging auf 82,3 Mio CHF nach 123,1 Mio im Vorjahr zurück, die entsprechende Marge verschlechterte sich damit auf 8,3% nach 12,0%. Den Gewinn weist das Unternehmen mit 21,4 Mio nach 26,5 Mio (-19%) aus. Den markanten Rückgang des EBITDA erklärt Ringier zum einem mit positiven Einmaleffekten im Vorjahr und zum anderen mit transformationsbedingten Sondereffekten sowie dem weiterhin schwierigen Marktumfeld im Kerngeschäft in der Berichtsperiode. Bereinigt um diese Effekte hätte ein EBITDA-Rückgang von 8,2% resultiert.
«Die Transformation der Ringier Gruppe wurde 2014 in hohem Tempo weiterverfolgt und wird weiter andauern», wird CEO Marc Walder in der Mitteilung vom Mittwoch zitiert. Ringier sei heute sowohl geografisch wie auch thematisch eines der diversifiziertesten Medienunternehmen Europas. Die Transformation manifestiert sich nicht zuletzt am weiter auf 32,1% nach 25,7% gestiegen Digitalanteil am Umsatz. Zum EBITDA steuern die digitalen Aktivitäten sogar bereits knapp 50% bei. Insgesamt habe Ringier in den letzten sieben Jahren rund 1,6 Mrd CHF in die Transformation des Unternehmens investiert.
Digitale Geschäftsmodelle beflügeln EBITDA künftig
Die Digitalisierung steht auch im laufenden Jahr weiter im Fokus. Themen seien dabei unter anderem verbesserter Zugriff auf mobile Plattformen, wirksamere Social-Media-Vernetzung, stärkere Einbindung von Video-Formaten, kreativere Werbeformen sowie weitere Investitionen in Technologien, erläutert Finanzchefin Annabella Bassler im Geschäftsbericht.
Das erwartete weitere Wachstum im Digitalbereich werde die Umsatzverluste im traditionellen Kerngeschäft auch künftig nur bedingt kompensieren, erklärt Ringier-Chef Walder. Anders sehe dies aber auf Stufe EBITDA aus. Hier wirkten sich die Digitalgeschäfte, welche Margen in der Grössenordnung von 40 bis 60% generieren können, deutlich positiv aus.
Im laufenden Jahr soll auch das geplante Joint Venture mit Axel Springer Schweiz im Bereich der Zeitschriften an den Start gehen. Das Gemeinschaftsunternehmen, in das die beiden Partner ihre Zeitschriftentitel einbringen wollen, steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. CEO Walder geht davon, dass die Weko eine vertiefte Prüfung durchführen wird. Er rechne mit einem positiven Entscheid bis im Frühherbst.
Innovationsprogramm im Silicon Valley
Einen Beitrag für die künftige Innovationskraft der Gruppe soll ein gemeinsam mit der Post sowie dem Versicherer Mobiliar lanciertes Programm im Silicon Valley leisten. Ziel der gemeinsamen Innovationsinitiative sei die Weiterbildung von Mitarbeitenden im Bereich Innovation, Geschäfts-, Produkt- und Prozessideen sowie die Einbringung von Innovationsimpulsen in die jeweiligen Unternehmen. (awp/mc/ps)