Roche Diagnostics arbeitet an weiterem Coronatest

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(Foto: Roche)

Basel – Der Pharmakonzern Roche gibt beim Kampf gegen das Coronavirus weiter Gas. So arbeitet die Diagnostics-Sparte derzeit an einem weiteren Test. Dieser soll dabei helfen, bei jenen Menschen, die das Coronavirus hatten, die entsprechenden Antikörper nachzuweisen.

Nach Möglichkeit soll der Test noch im Mai auf den Markt kommen, sagte der Sparten-Chef Thomas Schinecker am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Denn anders als der bereits lancierte Test von Anfang März, der vor allem dabei helfen soll, aktuell infizierte Personen herauszufiltern, «geht es bei dem neuen Test darum, jene Menschen zu identifizieren, die Antikörper gegen Virus in sich tragen, weil sie bereits mit dem Virus in Kontakt waren», erklärte der Manager weiter.

Wichtige Antikörpertests
Vor allem mit Blick auf einen schrittweisen Abbau der zahlreichen Massnahmen sei das wichtig. Denn mit Hilfe des Antikörpertests könnte man beispielsweise in der Kranken- oder Altenpflege jene Menschen identifizieren, die eine vorläufige Immunität gegen das Virus entwickelt haben.

Klappt alles wie geplant, könnte der Antikörpertest bis Anfang Mai in Ländern, die die CE-Kennzeichnung der Europäischen Union akzeptieren, verfügbar sein, wie Roche mitteilte. Zugleich werde aktiv mit der US-Arzneimittelbehörde FDA für eine Notfallzulassung zusammengearbeitet.

Wichtiger Schritt in Corona-Bekämpfung
Roche erachtet den Antikörpertest als einen wichtigen nächsten Schritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie. So könne der Antikörpertest von Roche in hoher Stückzahl schnell produziert werden.

Bei dem «Elecsys Anti-Sars-CoV-2-Immunoassay» handelt es sich laut Mitteilung um einen In-vitro-Test, bei dem menschliches Serum und Plasma aus einer Blutprobe verwendet wird, um körper nachzuweisen und die Immunreaktion des Körpers auf das Coronavirus (Sars-CoV-2) zu bestimmen. Der Test kann auf den Cobas-e-Analysegeräten von Roche Diagnostics durchgeführt werden.

Positive Reaktionen am Markt
Die ersten Analystenreaktionen fallen denn auch allesamt positiv aus. So hebt etwa Analyst Stefan Schneider von Vontobel hervor, dass gerade körpertest eine entscheidenden Beitrag liefern, wenn es um den schrittweisen Abbau der Lockdown-Massnahmen gehe.

Michael Nawrath von der ZKB verwies darauf, dass es zwar schon zahlreiche körpertests gebe, diese aber oft unzuverlässig seien. «Nur ein hochspezifischer Antikörpertest kann die Lockerungen des Lockdowns in den einzelnen Ländern lenken.» Für die Diagnostic-Sparte von Roche sei dies eine erfreuliche Meldung. (awp/mc/pg)

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