Roche erhält EU-Zulassung für Zelboraf

Roche-CEO Severin Schwan.

Basel – Der Pharmakonzern Roche hat in der EU eine Zulassung für das Medikament Zelboraf (Vemurafenib) bei einer schweren Form von Hautkrebs erhalten. Das Medikament wurde laut einer Mitteilung vom Montag von der entsprechenden EU-Kommission bei der Behandlung des inoperablen oder metastasierenden Melanoms, das eine sogenannte BRAF-V600-Mutation aufweist, zugelassen. Dabei handelt es sich um die aggressivste Form von Hautkrebs.

Zelboraf hemmt gezielt mutierte Formen des BRAF-Proteins, die bei rund der Hälfte aller Fälle des malignen Melanoms festgestellt werden. In zulassungsrelevanten klinischen Studien war Zelboraf den Angaben zufolge das einzige Medikament, welches das Leben sowohl bei nicht vorbehandelten als auch bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Melanom signifikant verlängert hat. Diese Patienten seien mit dem cobas 4800 BRAF V600 Test von Roche positiv auf die Mutation getestet worden.

Zelboraf vor kurzem in der Schweiz zugelassen
Zelboraf sei 2011 ausserdem das erste und einzige von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassene personalisierte Medikament gewesen, das nachweislich das Überleben von Patienten mit dieser schweren Art von Hautkrebs verlängert habe. Zelboraf wurde vor kurzem auch in der Schweiz, Brasilien, Israel, Kanada und Neuseeland zugelassen. Zulassungsgesuche für Zelboraf werden laut Roche zurzeit ausserdem von den Gesundheitsbehörden in Australien, Indien und anderen Ländern weltweit geprüft.

Analysten von Zulassung wenig überrascht
Analysten zeigen sich von der Zulassung wenig überrascht. Angesichts der soliden Daten und der vorherigen US-Zulassung sei man bereits von einer positiven Zulassungsentscheidung in Europa ausgegangen, heisst es etwa bei der Bank Vontobel. Er nehme deshalb keine Veränderungen an seinen Schätzungen vor, so der zuständige Analyst, und gehe weiter von einem Spitzenumsatz für Zelboraf von 1,3 Mrd CHF aus. Das Rating bleibt ‹Buy› mit Kursziel 180 CHF.  Ähnlich sieht das die ZKB. Die Nachricht dürfte nur leicht positiv sein, weil diese Zulassung in Europa erwartet worden sei. Der zuständige Analyst erwartet in Kürze die Zulassung in den noch ausstehenden Ländern wie Australien und Indien.

Zulassungserfolg dürfte von Investoren begrüsst werden
Bei der Bank Notenstein meint man, dass der neue Zulassungserfolg im Bereich der personalisierten Medizin von den Investoren begrüsst werden dürfte. Damit könnten auch die Anlegerphantasien im Bereich des vielversprechenden dualen Geschäftsmodells (Pharma und Diagnose) weiter angeregt werden. Zusammen mit der gut gefüllten Produktepipeline, der ansprechenden Dividendenrendite von 4,2% und dem defensiven Charakter des Geschäftes seien weiterhin genügend Wirkstoffe für den Erfolg des «Bons» vorhanden, so die Bank. Ein Test oder eine Überschreitung des 2012er-Tops bei 166,50 CHF scheine weiterhin möglich.

Die Aktie notiert im frühen Handel in einem leicht freundlichen Gesamtmarkt ebenfalls etwas höher bei 162,40 CHF.  (awp/mc/upd/ps)

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