Roche gewinnt öffentliche Ausschreibung für HPV-Test
Roche-CEO Severin Schwan.
Basel – Der Pharmakonzern Roche hat eine erste grosse öffentliche Ausschreibung für Gebärmutterhals-Vorsorgetests mit dem HPV-Test gewonnen. Mit dem schwedischen Karolinska Universitätsspital habe ein Exklusivvertrag für die Lieferung eines diagnostischen Tests abgeschlossen werden können, der beim primären Screening von schwedischen Frauen auf Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) zum Einsatz kommen werde, teilt der Pharmakonzern am Freitag mit.
Das Früherkennungsprogramm soll als Pilotprojekt für die landesweite Einführung eines primären HPV-Screenings in Schweden dienen und werde im November 2011 starten, heisst es weiter. «Wir haben in klinischen Studien gezeigt, dass jede zehnte Frau mit dem HPV-Genotyp 16 und/oder 18 trotz eines unauffälligen Pap-Abstriches bereits Krebsvorstufen hatte. Diese Frauen wären wahrscheinlich nicht weiter untersucht worden, wenn nur der bisher übliche zytologische Pap-Test durchgeführt worden wäre,» wird Diagnostics-COO Daniel O’Day in der Mitteilung zitiert. «Wir hoffen, dass die Einführung unseres neuen HPV-Tests als primärer Vorsorgetest dazu beitragen kann die Anzahl übersehener Krebsvorstufen bei Frauen zu verringern.»
Primäre diagnostische Testalternative
HPV-Tests wurden 2008 als primäre diagnostische Testalternative für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in die entsprechenden Richtlinien der Europäischen Union aufgenommen. Bedingung für die Anwendung ist die Einführung eines strukturierten Pilotprojektes unter strengen Evaluationskriterien. Das schwedische Programm ist eines der ersten, das diesen Richtlinien folgt. Eine dauerhafte Infektion mit dem humanen Papillomavirus ist die Hauptursache von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. (awp/mc/ps)