Roche H1: Umsatz- und Kerngewinnwachstum auf Kurs
Severin Schwan, CEO Roche. (© Roche)
Basel – Die Geschäfte des Pharmakonzerns Roche haben sich in den ersten sechs Monaten 2013 insgesamt planmässig bzw. leicht besser als vorausgesagt entwickelt. Der Umsatz wuchs leicht über der Vorgabe, der Kerngewinn stieg deutlich überproportional und der Reingewinn profitierte von weitgehend ausgebliebenen Einmalaufwendungen. So sieht das Management das Unternehmen auf Kurs, die eigenen Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Festgehalten wird auch an der bisherigen Ausschüttungs- sowie Innovations- und Akquisitionspolitik. Der Nachfolger von Verwaltungsrats-Präsident Franz Humer soll zudem wie bereits in Aussicht gestellt, unverändert im Herbst bekannt gegeben werden.
Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 4% auf 23,3 Mrd CHF. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) betrug das Plus 5%. In der umsatzstärkeren Division Pharma erhöhten sich die Verkäufe um 4% auf 18,16 Mrd CHF (+6% kWk). Die Division Diagnostics legte 2% (+3% kWk) auf 5,13 Mrd zu. Der Kern-Betriebsgewinn erreichte 9,49 Mrd. Dies entspricht einer Zunahme um 10% in CHF und zu kWk, wie der Konzern am Donnerstag mitteilt. Der Core-EPS erreicht 7,58 CHF nach 6,88 CHF.
Der Konzerngewinn stieg um markante 40% auf 6,05 Mrd CHF (+41% zu kWk). Dies ist auf weitgehend weggefallene Einmalaufwendungen zurückzuführen, die in der Berichtsperiode insgesamt noch 350 Mio CHF ausmachten. Im Vorjahr wurde der Gewinn durch einmalige Kosten von rund 1,68 Mrd belastet. Diese entfielen auf die Schliessung des Standorts Nutley (USA), Massnahmen zur Steigerung der Produktivität in den Bereichen Applied Science und Diabetes Care und weitere globale Restrukturierungspläne sowie den Entwicklungsstopp des Herz-/Kreislaufmedikamentes Dalcetrapib.
Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten wird mit 7,45 Mrd (+3% in CHF; +4% kWk) beziffert. Die Ausgaben für die Forschung und Entwicklung werden mit 4,54 Mrd ausgewiesen, nach 4,04 Mrd in der entsprechenden Vorjahresperiode
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat Roche die Erwartungen des Marktes insbesondere bezüglich der Kernerfolgszahlen übertroffen.
«Der Konzern legte im ersten Halbjahr 2013 ein starkes operatives Ergebnis vor, getragen von unserem bestehenden Portfolio, den vor kurzem am Markt eingeführten Krebsmedikamenten Perjeta und Kadcyla sowie dem anhaltenden Wachstum unseres Geschäfts mit klinischen Labors. Auch künftig wird Innovation bei uns im Fokus stehen», wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert. Die Produkte-Pipeline umfasse nun 68 neuartige pharmazeutische Wirkstoffe sowie 55 wichtige Plattformen und Tests für die Diagnostik, so Schwan weiter.
Pharmawachstum getragen von Onklologie-Produkten
Das Wachstum der Pharma-Division wurde im wesentlichen von den Verkäufen der Krebsmedikamente MabThera (+3% zu kWk), Avastin (+12%) und dem HER2-Brustkrebs-Portfolio (+11%) aus Herceptin, Perjeta und Kadcyla getragen. Der starke Anstieg des Avastin-Absatzes wird vor allem auf den Einsatz zur Therapie von Eierstockkrebs und die neue Indikation Dickdarm- und Enddarmkrebs zurückgeführt.
Zum Wachstum der Division trugen auch höhere Verkäufe von Actemra/RoActemra (+33%) aufgrund des verstärkten Einsatzes als Monotherapie bei rheumatoider Arthritis sowie von Tamiflu (+79%) aufgrund einer schwer verlaufenden Grippesaison in Nordamerika zu Jahresbeginn bei, hiess es weiter.
Regional betrachtet entfielen die stärksten Verkaufszuwächse auf die USA (+10%) und die sieben wichtigsten Schwellenmärkte (+11%), allen voran China. In Europa legten die Verkäufe trotz anhaltenden Preisdrucks um 1% zu. In Japan wuchsen die Verkäufe um 2%.
In der Division Diagnostics sorgte vor allem der grösste Geschäftsbereich Professional Diagnostics (+6%) für Wachstum. Demgegenüber bleibe der Diabetes-Care-Markt (-5%) infolge Preisdruck und Rückerstattungspolitik weiterhin schwierig, so der CEO.
Guidance bestätigt
Das Roche-Management hat im Weiteren die zuletzt Ende April bestätigte Guidance für das Gesamtjahr 2013 bekräftigt. Auch an der Ausschüttung einer wiederum erhöhten Dividende wird festgehalten, ebenso an der bisherigen Akquisitionspolitik. Der Fokus der Ausschüttungspolitik liege auf der Dividende und nicht auf Titelrückkäufen, sagte der CEO. Er bestätigte im Weiteren, dass der Nachfolger von VRP Humer im Herbst bekannt gegeben werden soll. (awp/mc/upd/ps)