Basel – Der Pharmakonzern Roche hat in den letzten Monaten zwar einige Forschungsrückschläge erlitten, hebt am Investorentag aber seine nach wie vor führende Stellung in der Branche hervor. Nach Molekülen betrachtet weise Roche eine führende Erfolgsrate auf, wie aus der Präsentation hervorgeht. Allerdings habe der Konzern in letzter Zeit eine höhere Ausfallrate bei den Phase-III-Studien gehabt.
Insgesamt sorgt sich der Pharmakonzern aber nicht wirklich um diesen kurzzeitigen Durchhänger. So bestätigt CEO Thomas Schinecker den Unterlagen zufolge die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel dürfte im Gleichschritt mit dem Umsatz ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich abnehmen.
Unter Ausklammerung der stark rückläufigen Covid-Verkäufe rechnet die Roche-Führung weiterhin mit einem soliden zugrundeliegenden Verkaufswachstum in beiden Divisionen.
Der Optimismus fusst nicht zuletzt auf der guten Entwicklung der verschiedenen neueren Markteinführungen, wie das Roche-Management zuletzt bei der Vorlage der Halbjahreszahlen bereits gesagt hatte. So gehen auch die Analysten laut Roche-Präsentation im Schnitt davon aus, dass diese neueren Medikamente wie etwa das jüngst lancierte Augenmittel Vabysmo dem Konzern zwischen 2022 und 2026 Umsätze von etwas mehr als 16 Milliarden Franken in die Kassen spülen werden. Dem stehen von den Analysten erwartete Umsatzeinbussen durch Biosimilars für diesen Zeitraum von 7,7 Milliarden gegenüber.
Prall gefüllte Pipeline
Zu dem künftigen Umsatzwachstum dürften auch einige der noch in der Pipeline befindliche Kandidaten beitragen. Mit insgesamt 98 Kandidaten in den klinischen Entwicklungsphasen I bis III rangiert Roche der Präsentation zufolge auf Platz zwei im Vergleich zu seinen grössten Konkurrenten.
Auch wenn es darum geht, eine echte Alternative zu den bestehenden Standardbehandlungen zu liefern, sieht Roche sich in einer führenden Position. Gleichzeitig sei es dem Konzern gelungen, die Entwicklungszeiten im Vergleich zur Industrie zu verbessern. Während der Konzern in der entscheidende Phase-III überdurchschnittlich kurze Entwicklungsphasen von 2,6 Jahren schaffe, hinke er aber in der Phase-II mit durchschnittlich 3,1 Jahren der Branche (2,4 Jahre) hinterher. (awp/mc/ps)