Basel – Der Pharmakonzern Roche ist bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. Das Unternehmen stemmt sich zudem weiterhin erfolgreich gegen den negativen Einfluss durch Nachahmerprodukte und brilliert mit seinen neu eingeführten Mitteln.
Wie Roche am Mittwoch mitteilte, wurden im ersten Quartal 2020 mit neu eingeführten Medikamenten 4,6 Milliarden Franken umgesetzt. Das sind 1,6 Milliarden mehr als im Vorjahr. Auf der anderen Seite bringen Mitbewerber immer mehr Nachahmer der früheren Roche-Verkaufsschlager wie Herceptin und MabThera auf den Markt. Dieser Wettbewerb durch die sogenannten Biosimilars kostete Roche aber nur 857 Millionen an Umsatz.
In der Folge steigerte Roche den Umsatz von Januar bis März um 2 Prozent auf 15,14 Milliarden Franken. Analysten hatten lediglich mit 14,87 Milliarden gerechnet. Währungsbereinigt lag das Wachstum gar bei 7 Prozent. Dabei steigerte die grössere Pharmasparte die Einnahmen um 3 Prozent auf 12,3 Milliarden Franken. Im Bereich Diagnostics fielen die Erlöse mit 2,9 Milliarden 1 Prozent tiefer als im Vorjahr aus. Gewinnzahlen veröffentlicht Roche nur zum Halbjahr und am Jahresende.
Corona-Einsatz
Roche leistet nach eigener Darstellung wichtige Beiträge im Kampf gegen die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19. Das Unternehmen habe bereits zu Beginn der Krise in Rekordzeit einen Corona-Test bereitgestellt. Die Produktionskapazitäten seien zuletzt «massiv» ausgebaut worden.
Zudem soll Anfang Mai ein serologischer Test vorliegen, mit dem Antikörper des Coronavirus nachgewiesen werden können. Bereits ab Juni wolle Roche monatlich Test im hohen zweistelligen Millionenbereich ermöglichen – danach werde die Kapazität «schnellstmöglich» weiter erhöht.
Daneben treibt Roche eine zulassungsrelevante Studie mit seinem Mittel Actemra voran. Es wird an Patienten getestet, die mit einer schweren Coronavirus-Lungenentzündung stationär behandelt werden. Die Ergebnisse erwartet Roche im Frühsommer. Parallel dazu würden auch für Actemra die weltweiten Produktionskapazitäten «rasch» ausgebaut.
Ziele bestätigt
Trotz starkem Start in Jahr hält Roche an den Prognosen für 2020 fest. Der Ausblick gelte «basierend auf der derzeitigen Einschätzung der Auswirkungen von COVID-19». Die Volatilität in den einzelnen Märkten habe noch beschränkte Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf im ersten Quartal gehabt, betonte das Unternehmen. Auch die globale Lieferkette sowohl für Medikamente als auch für Diagnostika sei intakt.
Roche erwartet demnach unverändert ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen. Für den Kerngewinn je Titel wird ein Wachstum zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht.
Und Roche sei weiterhin bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen, heisst es weiter. (awp/mc/pg)