Roche-VRP: Übernahme von Illumina ist definitiv vom Tisch

Franz B. Humer

Franz Humer, Roche-VRP.

Zürich – Roche-Verwaltungsratspräsident Franz Humer erteilt den Gerüchten um einen erneuten Übernahmeversuch von Illumina eine Abfuhr. «Illumina ist endgültig vom Tisch». Die Gegenseite sei nicht bereit gewesen, von ihren völlig überrissenen Preisvorstellungen abzurücken. «Roche tätigt keine Akquisition, die keinen Mehrwert schafft. Die Selbstdisziplin haben wir», sagte er in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» (SoZ).

Roche wollte den amerikanischen Gentechnik-Spezialisten übernehmen und hatte hierfür auch das Angebot von ursprünglich 44,50 USD auf 51 USD pro Aktie erhöht. Illumina beurteilte dies dennoch als ungenügend, worauf Roche sich zurückzog. Im Dezember kamen Gerüchte auf, der Basler Konzern strebe erneut Verhandlungen an. «Illumina war für uns ein ’nice to have›, kein ‹must have'», sagte Franz Humer in der «SonntagsZeitung». «Es gibt verschiedene Alternativen, um die Technologie der Gen-Entschlüsselung zu erschliessen. Das bereitet mir keine Sorgen», sagte er.

Kein Doppelmandat
Weiter räumte Humer mit Spekulationen auf, wonach Konzernchef Severin Schwan später Verwaltungsratspräsident werden soll. Zwar sei Schwan als Mitglied des Aufsichtsgremiums vorgeschlagen, doch ein Doppelmandat als CEO und Verwaltungsratspräsident werde es nicht mehr geben. «Severin Schwan wird nicht mein Nachfolger werden. Das können Sie ruhig so schreiben.».

Wer wann seine Nachfolge antritt, wisse er selbst noch nicht. «Ich fühle mich noch jung und fit, die Arbeit macht mir Spass. Doch ich werde sicherlich nicht wie mein Vorgänger bis 73 bleiben», sagte der 66-Jährige. Mittelfristig soll der Verwaltungsrat von Roche verkleinert werden: Das Ziel ist, das Gremium auf zehn bis elf Mitglieder zu verkleinern», so Humer.

Weiterhin attraktive Dividendenpolitik
Der Roche-Verwaltungsratspräsident bekräftigt im Interview zudem einmal mehr, dass das Unternehmen an seiner sehr attraktiven Dividendenpolitik festhalte. «Die Aktionäre können mit steigenden Dividenden rechnen», so Humer. Allerdings habe Roche nicht eine bestimmte Ausschüttungsquote vor Augen. Mit über 50% sei diese schon überdurchschnittlich hoch.

Anpassen will Humer die Frist zur Einreichung von Traktanden für die Generalversammlung. Diese läuft heute ab, bevor der Geschäftsbericht veröffentlicht wird. «Wir werden in den Statuten die Traktandierungsfrist anpassen,» so sein Versprechen. (awp/mc/ps)

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