Romande Energie 2024 mit Gewinneinbruch

Romande Energie 2024 mit Gewinneinbruch
Patrick Bertschy, Interims-CEO Romande Energie. (Bild: Romande Energie)

Morges – Das Energieunternehmen Romande Energie hat im vergangenen Jahr weniger umgesetzt und deutlich weniger verdient. Das war nach dem ausserordentlich gutem Vorjahr mit Einmaleffekten zwar nicht überraschend. Allerdings liegt das Ergebnis noch deutlich tiefer als von Analysten erwartet.

Der Umsatz nahm 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 832 Millionen Franken ab. Es sei allerdings immer noch der zweithöchste Umsatz in der Geschichte der Gruppe, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Als Gründe für den Rückgang werden die niedrigeren Marktpreise, geringere Verkaufsmengen und die für regulierte Kunden günstigen Preisen genannt.

Das Betriebsergebnis EBIT brach um 86 Prozent ein auf 14 Millionen Franken ein. Unter anderem wurden die Margen belastet, weil überschüssige Energie teilweise zu äusserst ungünstigen Bedingungen weiterverkauft werden musste, wie es hiess. Analysten hatten im Schnitt mit einem EBIT von knapp 21 Millionen gerechnet.

Der Beitrag von Alpiq und EOS NER SA zum Ergebnis fiel ausserdem deutlich tiefer aus als im Vorjahreszeitraum. Romande Energie hält knapp 30 Prozent an der EOS Holding, die wiederum ein Drittel an Alpiq und 100 Prozent an EOS NER SA hält.

Unter dem Strich verdiente Romande Energie daher lediglich 26 Millionen (-83%). Die Aktionäre sollen dennoch eine stabile Dividende von 1,44 Franken je Aktie erhalten.

Regulatorische Vorgaben belasten
«Im Gegensatz zu dem aussergewöhnlich guten Geschäftsjahr 2023 war 2024 vor allem durch die Auswirkungen des regulatorischen Umfelds geprägt», liess sich Interimschef Patrick Bertschy in der Mitteilung zitieren. Dies habe die Profitabilität der Gruppe stark belastet, komme den Kunden aber zugute.

Bertschy, Leiter der Netzsparte bei Romande Energie, übernahm im Dezember 2024 den Chefposten ad interim, nachdem der langjährige Konzernchef Christian Petit seinen Posten einige Monate früher als geplant abgegeben hatte. Per 1. Oktober soll François Fellay neuer CEO werden. Er kommt von Oiken, einem Energieversorger mit Sitz in Sitten.

Phase der Konsolidierung
Für das laufende Jahr 2025 rechnet der Stromversorger bei den um nicht-operative Effekte bereinigten Kennzahlen EBITDA und EBIT mit ähnlichen Werten wie 2024. «Dank der finanziellen Solidität, der Konsolidierung der Strategie und der Umsetzung von Effizienzmassnahmen wird eine schrittweise Verbesserung der Profitabilität erwartet», so Romande Energie.

Es beginne nun eine Phase der Konsolidierung: Man wolle sich wieder auf das Kerngeschäft als Energieunternehmen und die energetische Gebäudesanierung konzentrieren, heisst es. Spätestens per 1. Juli soll eine Weiterentwicklung der Organisation gelten. Unter anderem soll dadurch der Betrieb effizienter werden.

Die neue Struktur sieht vier Geschäftsbereiche vor: So werde ein neuer Immobilienbereich geschaffen, und «Energy Solutions» werde neu in die zwei verschiedene Bereiche Energie und Märkte aufgeteilt. Der vierte Bereich sind die Netze. (awp/mc/ps)

Romande Energie

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