Pierre-Alain Urech, CEO Romande Energie.
Morges – Der Energiekonzern Romande Energie hat in der ersten Jahreshälfte 2011 den Gewinn um mehr als die Hälfte gesteigert. Der Umsatz blieb indessen stabil und das Volumen des abgesetzten Stroms war gar leicht rückläufig. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen bedingt durch die aktuelle ungewisse Wirtschaftlage einen «leichten» Umsatzrückgang.
Romande Energie hat im ersten Halbjahr 2011 einen geringes Umsatzplus von 0,7% auf 287,9 Mio CHF verzeichnet. Die über das Netz der Gruppe vertriebene Energie reduzierte sich dagegen um 1,6% auf 1’449 GWh und die an die Endkunden abgegebene Energie um 0,1% auf 1’442 GWh, wie das Energieunternehmen am Dienstag mitteilte.
Leichter Rückgang des Energievolumens
Das Umfeld sei durch einen leichten Rückgang des abgesetzten und vertriebenen Energievolumens gekennzeichnet gewesen, welcher hauptsächlich auf das ausserordentlich milde Wetter zurückzuführen gewesen sei, heisst es. Vor diesem Hintergrund hängt daher laut Romande Energie die leichte Umsatzzunahme mit Aktivitäten ausserhalb der Energieversorgung zusammen – d.h. verschiedene andere Leistungen.
EBIT mit Plus von 67 %
Der EBITDA erhöhte sich um 37% auf 62,5 Mio CHF, der EBIT verzeichnete ein Plus von 67% auf 36,7 Mio CHF. Der Reingewinn stieg um 56% auf 44,7 Mio CHF. Das Ergebnis ist laut Mitteilung unter anderem auf einen beträchtlichen Rückgang des Finanzaufwands (-13 Mio CHF), der den Reingewinn im Jahr 2010 stark beeinflusst hatte, zurückzuführen. Zudem konnte der Betriebsaufwand im Berichtssemester um 1 Mio CHF reduziert werden sowie mit dem Verkauf einer Immobilie im Wert von 5 Mio CHF das Ergebnis verbessert werden.
Tiefere Strombeschaffungskosten
Weiter seien die vorgelegten Zahlen vom Rückgang der Energiepreise und entsprechend tieferen Strombeschaffungskosten (-7% im Vergleich zum Vorjahr) positiv beeinflusst. Negativ wirkte sich indessen die Abschwächung der Ergebnisse der assoziierten Gesellschaften aus, die gemäss Mitteilung um über 35% auf 20 Mio CHF zurückgingen. Ebenfalls hätten Wertberichtigungen von 4 Mio CHF im Zusammenhang mit dem Zerfall des Euro-Kurses das Resultat gedrückt.
Ungewissheit könnte sich auf Stromverbrauch auswirken
Zum Ausblick auf das Jahr 2011 macht Romande Energie keine konkreten Angaben. Die Ungewissheit, die gegenwärtig in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten herrsche, könne sich im zweiten Halbjahr jedoch auf den Stromverbrauch auswirken und einen «leichten» Rückgang des Umsatzes der Gruppe zu Folge haben, schreibt das Energieunternehmen.
Beschaffungsverträge bereits unter Dach und Fach
Für einen grossen Teil der Elektrizität, die für die Deckung des Kundenbedarfs erforderlich sei, seien bereits Beschaffungsverträge abgeschlossen worden. Daher würden die Ergebnisse der Gruppe durch die Volatilität der Energiepreise an den Märkten nur geringfügig beeinflusst werden, heisst es weiter.
Ein weiterer Zerfall des Euro-Kurses würde dagegen das Finanzergebnis klar belasten. Der Energiekonzern rechnet damit, dass die Schwankung des Euro-Kurses um einen Cent ausgehend von einem Wechselkurs von 1,17 CHF, eine Wertberichtigung in Höhe von 1,3 Mio CHF zur Folge haben würde. (awp/mc/pg)