Urs Breitmeier, CEO Ruag Group. (Foto: Ruag)
Thun – Der Technologiekonzern Ruag stellt die 2015 infolge des starken Frankens bereichsweise eingeführte Mehrarbeit per Ende März 2016 vorzeitig ein. Ursprünglich war die Laufzeit bis Ende Juli 2016 vorgesehen. Der Entscheid wurde getroffen, weil die ergriffenen Massnahmen wie Optimierung der Prozesse und des Produktportfolios, Nachverhandlungen mit Lieferanten und Kosteneinsparungen weitgehend umgesetzt worden sind, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens vom Montag heisst.
Generell handelte es sich bei der Mehrarbeit um eine Erhöhung der Arbeitszeit von 40 auf 43 Stunden pro Woche. Für Mitarbeitende mit einem Kadervertrag erhöhte sich die Arbeitszeit solidarisch um 3 Stunden pro Woche auf 45 Stunden.
Anerkennungsprämie für betroffene Mitarbeitende
Die rund 1000 von der Mehrarbeit betroffenen Mitarbeitenden in der Schweiz erhielten im Januar 2016 eine Anerkennungsprämie von CHF 100 für jeden geleisteten Monat ausbezahlt. Für die Monate Januar bis März 2016 wird für die betroffenen Mitarbeitenden eine entsprechende Auszahlung erfolgen.
Die Ruag hatte per 1. Mai 2015 in definierten Bereichen der Verteidigungs-Division Ruag Defence (rund 590 Mitarbeitende) sowie bei der auf das Recycling von Elektro- und Haushaltgeräten spezialisierten Ruag Environment (100 Mitarbeitende) Mehrarbeit eingeführt. Ab 1. August 2015 hatte der Konzern ebenfalls für die stark exportorientierte Division Ruag Ammotec (300 Mitarbeitende) die Arbeitszeit erhöht. Im Dezember 2015 war die Mehrarbeit bis maximal Ende Juli 2016 verlängert worden.
Die Mehrarbeit basiert auf Art. 57 Abs. 4 des Gesamtarbeitsvertrages der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Sie gibt der Unternehmung die Möglichkeit, mit verschiedenen Massnahmen die Konkurrenzfähigkeit wiederzuerlangen, die durch ausserordentliche Situationen, wie zum Bespiel grosse Wechselkursschwankungen, hervorgerufen werden.
Die Konzernleitung dankt in der Mitteilung allen betroffenen Mitarbeitenden für den geleisteten Extraeinsatz, der angesichts der unvorhergesehenen Hemmnisse wie Frankenstärke und Exportrestriktionen bedeutend zur Stabilisierung des Gesamtkonzerns beigetragen hat. (Ruag/mc/ps)