Ruag-CEO Urs Breitmeier. (Foto: Ruag Holding)
Bern – Der Technologie- und Rüstungskonzern Ruag erhöht in ausgewählten, mehrheitlich exportorientierten Bereichen die Arbeitszeit. Für rund 650 der etwa 4400 Ruag-Mitarbeitenden in der Schweiz gilt ab dem 1. Mai 2015 eine Wochenarbeitszeit von 43 statt 40 Stunden. Die Mehrarbeit ist vorerst befristet auf Ende 2015. Die Massnahme wurde gemeinsam mit den Arbeitnehmer-Vertretungen ausgehandelt – sie gilt für alle Mitarbeiterstufen; ausgenommen sind Lernende, Stillende und Schwangere, wie die Ruag in einer Mitteilung schreibt.
Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang Jahr durch die Schweizerische Nationalbank steht die Ruag in mehreren Bereichen vor Herausforderungen. Insbesondere in exportorientierten Bereichen oder solchen, die in der Schweiz dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind, ist ein erheblicher Wettbewerbsnachteil entstanden, dem der Technologiekonzern jetzt mit Mehrarbeit begegnet. Allein mit Prozessoptimierungen, Nachverhandlungen und weiteren Massnahmen hätten die Nachteile bislang nicht kompensiert werden können, so die Ruag. Zusätzlich erschwerend wirkt sich auf die Ruag Environment der Preiszerfall an den weltweiten Rohstoffmärken aus.
Die Mehrarbeit tritt in Kraft in der auf das Recycling von Elektro- und Haushaltgeräten spezialisierten RUAG Environment (62 Mitarbeitende) sowie in gewissen Bereichen der Division RUAG Defence – namentlich der Business Unit Landsysteme (350) und in Teilen der Business Unit für vernetzte Operationsführung (120). Weiter beteiligen sich sämtliche Mitarbeitenden der Support Units der Division Defence (125) an der Mehrarbeit. (Ruag/mc/pg)