Hotel hotelleriesuisse (Foto: Alain D. Boillat)
Bern – BAKBASEL erwartet für die anstehende Wintersaison (November 2012 bis April 2013) einen Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen in der Schweiz um 0.9 Prozent. Von der Binnennachfrage wird dabei ein stabilisierender Effekt ausgehen (+0.2%), während die Auslandsnachfrage grösstenteils aufgrund des starken Frankens um 1.8 Prozent zurückgehen dürfte. Im kommenden Sommer wird die Talsohle voraussichtlich erreicht und die Nachfrage der Schweizer Hotellerie kehrt allmählich auf einen Wachstumspfad zurück. Allerdings wird das Vorkrisenniveau in den nächsten Jahren noch nicht wieder erreicht.
In der Sommersaison 2012 musste die Schweizer Tourismuswirtschaft einen weiteren markanten Nachfrageeinbruch hinnehmen. Die aktuellste Schätzung von BAKBASEL geht von einem Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen um rund 3.1 Prozent aus. Eine deutlich rückläufige Entwicklung zeigte sich insbesondere bei verschiedenen traditionellen westeuropäischen Märkten, wo sich der starke Franken besonders stark auswirkte. Auch die Binnennachfrage ging witterungsbedingt leicht zurück. Positiv entwickelten sich hingegen die Fernmärkte. Besonders stark von der Krise betroffen ist der Alpenraum, der seit 2008 rund 14 Prozent der Logiernächte verloren hat.
Rückgang in der Wintersaison weniger stark als in der letzten Saison
BAKBASEL geht davon aus, dass der Rückgang der Nachfrage in der anstehenden Wintersaison weitergehen wird. Dieser dürfte mit einem Minus von 0.9 Prozent jedoch deutlich geringer ausfallen als in den vorangegangenen Saisons. Von der Binnennachfrage wird dabei ein stabilisierender Effekt ausgehen (+0.2%). Die Nachfrage ausländischer Gäste ist jedoch voraussichtlich weiter im Minus (-1.8%), wobei die deutlichen Rückgänge der Nachfrage aus Westeuropa teilweise durch die Fernmärkte aufgefangen werden können.
Talsohle wird im Tourismusjahr 2013 durchschritten
Aufgrund der schwachen Wintersaison wird die Zahl der Hotelübernachtungen im anstehenden Tourismusjahr insgesamt noch einmal leicht zurückgehen (-0.3%), gleichzeitig findet der Schweizer Tourismus 2013 jedoch langsam Boden und kann in der zweiten Jahreshälfte sogar wieder leicht zulegen. Ausgehend von einem tiefen Niveau wird 2014 die Schweizer Hotellerie zum Wachstum zurückfinden (+1.8%). Dieser Logiernächtezuwachs dürfte sich im Tourismusjahr 2015 noch akzentuieren (+2.8%). Die relativ hohe Wachstumsdynamik dieser Jahre ist vor allem darauf zurückzuführen, dass nach einigen mageren Jahren bei der Auslandsnachfrage Aufholprozesse einsetzen. Trotzdem wird insbesondere im Alpenraum das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht.
Mittelfristig ansprechende Wachstumsraten bei den Schweizer Bergbahnen
Gemäss den neusten Schätzungen von BAKBASEL dürften die Verkehrserträge der Schweizer Bergbahnen im ablaufenden Tourismusjahr 2012 im Vergleich zur Vorjahresperiode real um rund 2.2 Prozent zurückgehen. Das Tourismusjahr 2013 bringt bei den Bergahnen die Rückkehr auf den Wachstumspfad (+1.6%). Den Hauptgrund für die erwartete Erholung sieht BAKBASEL im starken Schweizer Binnenkonsum und der damit verbundenen Zunahme bei den Tagesgästen. Auch mittelfristig sind die Aussichten für die Schweizer Bergbahnen ansprechend (2014: +2.0%, 2015: +3.1%). (BAKBASEL/mc/pg)