Sandoz erhöht dank starkem Biosimilar-Geschäft Umsatzziele
Basel – Die Generikaspezialistin Sandoz sieht sich mit der konzerneigenen Strategie auf Kurs. Nachdem der Umsatz im ersten Semester vor allem dank einer starken Biosimilar-Sparte gestiegen ist, dürfte das Geschäft mit diesen Nachahmern auch im Gesamtjahr einen starken Beitrag leisten.
Aus diesem Grund hat die ehemalige Novartis-Tochter denn auch den Umsatzausblick für das Gesamtjahr angehoben und zeigt sich zudem zuversichtlich, die angepeilte Profitabilität zu erreichen. Auch hierbei soll das deutlich margenstärkere Biosimilar-Geschäft einen massgeblichen Beitrag leisten, wie CEO Richard Saynor am Donnerstag im Gespräch mit Journalisten sagte.
In den ersten sechs Monaten steigerte Sandoz die Einnahmen um 6 Prozent auf 5,0 Milliarden US-Dollar. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus 7 Prozent betragen. Ein gutes Volumenwachstum wurde allerdings teilweise durch einen Preisverfall gedämpft. Allerdings fiel der Preisverfall deutlich geringer aus als in früheren Berichtsperioden. Vielmehr hätten die Preise den Umsatz im zweiten Quartal erstmals überhaupt nicht belastet, betonte der CEO.
Biosimilar trägt
Getragen wurde das Wachstum von der kleineren Biosimilar-Sparte. Ihre Umsätze kletterten im ersten Semester um 28 Prozent auf 1,3 Milliarden. Dieses deutliche Wachstum sei unter anderem der erfolgreichen Markteinführung des Biosimilars Hyrimoz (Entzündungshemmer) sowie der Übernahme von Cimerli zu verdanken.
Derweil steuerte das grössere Geschäft mit Generika 3,7 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz bei und blieb damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil. Während die Dynamik im internationalen Geschäft anhielt, fiel die Entwicklung in Europa stabil aus, so Sandoz. In den USA wiederum sei das Geschäft im ersten Semester rückläufig gewesen, wie der CEO während der Telefonkonferenz sagte. Dank Produkteinführungen im Laufe des zweiten Halbjahres rechne er damit, dass der US-Umsatz damit auf Jahressicht stabil ausfallen werde.
Auf Gewinnebene weist Sandoz für den Kern-Betriebsgewinn (Core EBITDA) 885 Millionen Franken aus. Den Vorjahreswert beziffert die Gruppe auf 992 Millionen. Es sind die ersten Halbjahresgewinne als eigenständiges Unternehmen. Die Kern-EBITDA-Marge – die Sandoz auch als Basis für die Profitabilitätsprognose nimmt – lag bei 17,5 Prozent gegenüber 20,8 Prozent im ersten Halbjahr 2023. Unter dem Strich blieben 484 Millionen US-Dollar übrig (VJ 591 Mio).
Den Rückgang der EBITDA-Marge erklärt Saynor mit inflationären Auswirkungen auf die Herstellungskosten. Bereits ein Vergleich zwischen dem ersten und zweiten Quartal des laufenden Jahres zeige, dass sich die Marge erheblich verbessert habe. «Dies ist auf einen günstigen Biosimilar-Produktmix und das Ausbleiben weiteren Inflationsdrucks zurückzuführen.»
Prognose angehoben
Für den weiteren Geschäftsverlauf erhöhen die Basler ihre bisherige Zielsetzung: So soll der Nettoumsatz neu im mittleren bis hohen einstelligen Bereich wachsen (bislang: mittlerer einstelliger Bereich). Die Kern-EBITDA-Marge soll 2024 weiterhin bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen.
Dabei dürfte das Umsatzwachstum vor allem durch das Biosimilar-Geschäft getrieben werden. Auch die EBITDA-Marge dürfte in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Steigerung sehen. Hierzu soll ebenfalls das margenstärkere Biosimilar-Geschäft massgeblich beitragen. (awp/mc/ps)