Sandoz will mit Eigenständigkeit durchstarten
Basel – Der Generika-Spezialistin Sandoz bekommt die Eigenständigkeit gut. Im vergangenen Jahr hat die ehemalige Novartis-Tochter mehr umgesetzt und will auch 2024 weiter wachsen.
Der Umsatz soll 2024 in etwa wie im Vorjahr im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. 2023 setzte die Gesellschaft 9,65 Milliarden US-Dollar um, ein Plus von 6 Prozent gegenüber 2022. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus bei 7 Prozent gelegen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.
Noch wichtiger aber ist die Profitabilität. Bei Sandoz basiert die eigene Zielsetzung auf der Kern-EBITDA-Marge. Mit 18,1 Prozent kam diese 2023 am unteren Rand der eigenen Guidance zu liegen. Dass sie tiefer als die 21,3 Prozent aus dem 2022 ausfallen würde, hatte Sandoz bereits frühzeitig in Aussicht gestellt. Dies liegt nicht zuletzt an den Kosten, die mit dem Sprung in die Eigenständigkeit einhergegangen sind.
Im nun laufenden Jahr soll sie derweil auf etwa 20 Prozent anziehen. Dabei setzt der Konzern vor allem auf sein Geschäft mit Biosimilars. Dees erwirtschaftete stärkere Margen als das Geschäft mit Generika.
Biosimilars sollen Wachstum stützen
Im vergangenen Jahr setzte Sandoz 2,22 Milliarden (+15%) mit Biosimilars um. Das Generika-Geschäft steuerte 7,43 Milliarden bei (+4%). Damit lag der Umsatzanteil der Biosimilars 2023 bei etwa 23 Prozent. «Bis spätestens 2028 soll der Anteil auf 30 Prozent steigen», stellt CEO Richard Saynor im Gespräch mit Journalisten in Aussicht.
Während in Analystenkreisen die Umsatzguidance als eher konservativ gesehen wird, stösst die Margen-Guidance auf Wohlwollen – dies umso mehr, als der 2023er Wert etwas enttäuschte. «Es ist uns wichtig, eine gute Reputation in puncto Guidance und deren Erfüllung zu erlangen», betonte der CEO.
In der Margen-Guidance sei immerhin berücksichtigt, dass die Preiserosion nach einer leichten Entspannung 2023 wieder etwas anziehen dürfte. Zur Erinnerung: Das Geschäft mit Biosimilars und Generika ist traditionell einem starken Preisdruck ausgesetzt, der in der Regel durch verbesserte Effizienzen dann ausgeglichen werden muss.
US-Erholung stützt
Rückenwind erhofft sich der Manager dabei auch vom US-Markt, der sich zuletzt wieder klar erholt habe. Zu Zeiten als Sandoz noch Teil des Novartis-Konzerns war, sorgte der US-Markt immer wieder für negative Schlagzeilen.
Die Aktionäre will Sandoz ebenfalls am eigenen Erfolg beteiligen. Sie sollen eine Dividende von 0,45 Franken je Aktie erhalten. Damit schüttet das Unternehmen 24 Prozent des Gewinns aus und liegt in der versprochenen Ausschüttungs-Bandbreite von 20 bis 30 Prozent des Kern-Reingewinns. Ab dem laufenden Jahr sollen dann 30 bis 40 Prozent ausgeschüttet werden.
Aber auch jenseits der Zahlen zeigt sich Saynor zuversichtlich, was die Aussichten des Unternehmens betrifft. Sandoz dürfte seine führende Stellung als Generika- und Biosimilar-Hersteller auch in den kommenden Jahren mindestens verteidigen.
Erst einmal stünde nun aber die Eigenständigkeit im Fokus und was damit einhergehe. «Wir wollen aus eigener Kraft wachsen, M&A dürfte dabei etwa 1 Prozent ausmachen», so Saynor. (awp/mc/pg)