Sandoz wächst mit Biosimilars schneller als mit Generika
Basel – Das Generika-Unternehmen Sandoz hat erstmals als eigenständiges Unternehmen Zahlen vorgelegt. Die Herstellerin von Nachahmer-Medikamenten wächst weniger schnell als die frühere Mutter Novartis. Dafür gab es den grössten Zuwachs im Geschäft mit den lukrativeren Biosimilars.
Der Umsatz von Sandoz stieg in der Periode von Januar bis September um 5 Prozent auf 7,10 Milliarden US-Dollar, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Novartis, die Sandoz gerade erst am 4. Oktober mit einer eigenen Kotierung an der Schweizer Börse «in die Freiheit» entlassen hatte, wuchs in dieser Zeit mit ihren Originalmedikamenten um 8 Prozent.
Wie angestrebt, ist Sandoz mit den lukrativen Biosimilars schneller als mit «normalen» Generika gewachsen. Mit Letzteren setzte Sandoz 5,51 Milliarden Dollar um, das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die kleinere Biosimilar-Sparte legte um 10 Prozent auf 1,59 Milliarden zu.
Sandoz will sich erklärtermassen zunehmend auf hochwertige Biosimilars und komplexe Generika verlagern, um der Profitabilität auf die Beine zu helfen. Gewinnzahlen nannte Sandoz am Dienstag nicht. Gemäss früheren Angaben soll aber der wachsende Anteil hochwertiger Nachahmermedikamente die sogenannte Kern-EBITDA-Marge auf 24 bis 26 Prozent treiben.
Aufbaukosten belasten
In diesem Jahr wird die Profitabilität aber noch auf 18 bis 19 Prozent sinken, erklärte Sandoz. 2022 hatte ein Wert von 21,2 Prozent resultiert. Sandoz erklärte den Rückgang bei früheren Gelegenheiten mit der Teuerung und Investitionen in den Kosten für den Aufbau als eigenständiges Unternehmen.
Die Basler bekräftigen ihre Guidance für das laufende Jahr: Der Nettoumsatz soll im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Und die Aktionäre sollen eine Dividende von 20 bis 30 Prozent des Kern-Reingewinns erhalten, hiess es weiter.
Acht Quartale Wachstum
Sandoz-Chef Richard Saynor ist zufrieden mit dem Gezeigten. «Wir haben bedeutende Fortschritte bei mehreren wichtigen Biosimilars gemacht und investieren, um das langfristige Wachstum voranzutreiben», erklärte dieser in dem Communiqué. Sandoz sei nun das achte Quartal in Folge gewachsen.
Das Umsatzwachstum sei vor allem von der Region Europa getragen worden, hiess es weiter. In dieser wuchs Sandoz bei einem Umsatz von 3,75 Milliarden Dollar um 12 Prozent. Gestützt habe die Einführung von Biosimilars im Vorjahr.
In Nordamerika setzte Sandoz 1,51 Milliarden um, 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen führt das auf den «allgemeinen Preisverfall» zurück. Die Region «International» steuerte derweil 1,84 Milliarden Dollar bei. (awp/mc/ps)
