Pratteln – Das Biotechunternehmen Santhera hat sich liquide Mittel in Höhe von 10 Millionen Franken beschafft. Gleichzeitig teilte das Unternehmen mit, wegen Rückstellungen im ersten Semester einen negativen Nettoumsatz sowie einen grösseren Verlust eingefahren zu haben.
So hat das Unternehmen die bestehende Finanzierungsvereinbarung mit bestimmten von Highbridge Capital Management verwalteten Fonds geändert. Die löse die sofortige Auszahlung einer Tranche von 10 Millionen Franken aus. Die Auszahlung einer zusätzlichen Tranche in gleicher Höhe sei an gewisse Meilensteine und Bedingungen geknüpft, teilte Santhera am Donnerstag mit.
Von der SIX Exchange Regulation wiederum hat das Unternehmen die Genehmigung erhalten, den vollständigen Halbjahresbericht 2022 bis spätestens Ende Oktober zu veröffentlichen.
Erste Eckdaten für das erste Semester
Gleichzeitig legte Santhera erste Ergebnisse für das erste Semester 2022 vor. Demnach stieg der Umsatz aus Verträgen mit Kunden zwar um knapp zwei Millionen auf 6,3 Millionen Franken. Beim Nettoumsatz stand allerdings ein Minus von 5,9 Millionen zu Buche, was auf eine zusätzliche Rückstellung von 6,0 Millionen zurückzuführen sei. Diese stehe im Zusammenhang steht mit den laufenden Gesprächen über die zukünftige Kostenerstattung von Raxone in Frankreich und wurde mit dem Umsatz verrechnet.
Bis eine Einigung über die zukünftige Preisgestaltung von Raxone zur Behandlung von Leberscher hereditärer Optikus-Neuropathie (LHON) erzielt werde, stelle Santhera den Patienten in Frankreich Raxone weiterhin kostenlos zur Verfügung. Ausserhalb Frankreichs und der USA hat Santhera Raxone an die Chiesi Gruppe auslizenziert.
Grösserer Verlust wegen gestiegener Kosten
Dem standen Kosten in Höhe von 30,0 Millionen Franken gegenüber, eine Zunahme um knapp 8 Millionen. Der Anstieg sei hauptsächlich höheren externen Entwicklungskosten für Vamorolone und einer Rückstellung im Zusammenhang mit den Gesprächen in Frankreich geschuldet.
Die liquiden Mittel schmolzen per Ende Juni auf 12,7 Millionen zusammen von 21,2 Millionen zum 31. Dezember 2021. Unter dem Strich rutschte Santhera mit -29,7 Millionen tiefer in die Verlustzone. Im ersten Semester 2021 lag der Fehlbetrag bei 20,5 Millionen. (awp/mc/ps)