Santhera dämmt Verluste 2019 ein – Weitere Finanzierung dringend nötig

Santhera dämmt Verluste 2019 ein – Weitere Finanzierung dringend nötig
Santhera-CEO Dario Eklund. (Bild: Santhera)

Liestal – Das Spezialitätenpharma-Unternehmen Santhera hat im Geschäftsjahr 2019 den Verlust deutlich eingedämmt. Allerdings erfordern die Wachstumspläne substanzielle zusätzliche Mittel. Können diese speziell in der zweiten Jahreshälfte nicht beschafft werden, ist der Fortbestand der Unternehmens bis Ende 2020 nicht gesichert.

Die Umsatzzahlen für das vergangene Jahr hatte die Gesellschaft bereits im Januar veröffentlicht. Die bereits gemeldeten 27,9 Millionen Franken wurden in einer Mitteilung vom Dienstag bestätigt.

Dem stand ein operativer Gesamtaufwand von 80,7 Millionen gegenüber nach 78,7 Millionen im Jahr 2018. Der Anstieg ist Santhera zufolge vornehmlich den höheren Entwicklungskosten von 41,2 Millionen Franken (VJ 38,2 Mio) geschuldet. Sie reflektieren die Ausgaben für laufende klinische Studien in der späten Phase, wie beispielsweise die Phase-III-Studie SIDEROS bei DMD oder den Arbeitsaufwand im Zusammenhang mit dem pendenten Zulassungsantrag für Puldysa in Europa.

Verlust dank Chiesi-Zahlung verringert
Der Verwaltungs- und allgemeine Aufwand stieg auf 19,2 Millionen Franken von 15,4 Millionen im Jahr zuvor. Der Anstieg sei von einmaligen Ausgaben im Zusammenhang mit der Transaktion mit Chiesi Group geprägt, hiess es. Zur Erinnerung: Im August 2019 hat Santhera mit der Chiesi Group ein Lizenzabkommen geschlossen. Chiesi hat dabei die Rechte an Raxone zur Behandlung der Augenkrankheit Lebersche hereditäre Optikusneuropathie (LHON) und alle anderen ophthalmologischen Indikationen einlizenziert.

Dass sich der Verlust auf knapp 19 Millionen Franken mehr als halbierte (VJ -54,2 Mio), liegt hauptsächlich an der ersten Zahlung von Chiesi Group im Rahmen der Lizenzvereinbarung.

Die frei verfügbaren liquiden Mittel beliefen sich per Ende 2019 auf 31,4 Millionen Franken. Darüber hinaus hielt Santhera den Angaben zufolge 1,5 Millionen an liquiden Mitteln mit Verfügungsbeschränkung, die für die Zinszahlungen im Zusammenhang mit der 2017 ausgegebenen Wandelanleihe bestimmt sind.

Finanzmittel dringen benötigt
Um laufenden Entwicklungsaktivitäten weiter voranzutreiben werden laut Mitteilung vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 substantielle zusätzliche Mittel nötig sein. Es bestünden daher wesentliche Unsicherheiten hinsichtlich der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens bis zum 31. Dezember 2020. «Die Umsetzung der Strategie des Unternehmens hängt von weiteren finanziellen Mitteln ab, um die Fortführung der Geschäftstätigkeit bis zum 31. Dezember 2020 zu gewährleisten», hiess es dazu in der Mitteilung.

Man evaluiere derzeit verschiedene Optionen, um eine zusätzliche Finanzierung des Unternehmens sicherzustellen, welche neben der eigenkapitalbasierten Finanzierung auch Fremdfinanzierung, Lizenzfinanzierung, eine Standby-Eigenkapitalausschüttungsvereinbarung sowie die Monetarisierung von Forderungen umfasst.

Der Verwaltungsrat schlage daher der Generalversammlung vom 22. April 2020 die Erhöhung des genehmigten Kapitals von 3 Millionen Franken auf 5,5 Millionen Franken und eine Erhöhung des bedingten Kapitals von 2,5 Millionen Franken auf 4,8 Millionen Franken vor. (awp/mc/ps)

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