Santhera mit mehr Verlust im ersten Halbjahr
Liestal – Das Spezialitätenpharma-Unternehmen Santhera ist im ersten Halbjahr 2020 tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Auch der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Firma will sich weiter auf das Geschäft mit den Medikamentenkandidaten Puldysa und Vamorolone fokussieren und ausreichende Mittel für die weitere Umsetzung der Wachstumspläne sichern.
Insgesamt verzeichnete das Unternehmen laut einer Mitteilung vom Dienstag ein operatives Ergebnis von -25,9 Millionen nach -22,4 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Rückläufige Einnahmen infolge Auslizenzierung seien teilweise durch Kostensenkungsmassnahmen kompensiert worden. Dies führte zu einem Reinverlust von 31,8 Millionen nach -26,9 Millionen Franken vor Jahresfrist.
Dank Sparmassnahmen verringerte sich der operative Gesamtaufwand im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 31,9 Millionen Franken. Die Entwicklungskosten sanken um 8 Prozent auf 17,7 Millionen Franken und widerspiegeln in erster Linie die Kosten für laufende klinische Studien im Spätstadium, einschliesslich der Arbeiten im Zusammenhang mit dem in Europa hängigen Zulassungsantrag für Puldysa. Die flüssigen Mittel belaufen sich Mitte Jahr 19,4 Millionen nach 31,4 Millionen Franken am Jahresende 2019.
Finanzierungsvereinbarung mit Highbrigde Capital
Um das Wachstum zu finanzieren, braucht Santhera zusätzliche Mittel. Nach Ende der Berichtsperiode, am 14. Juli 2020, schloss Santhera eine Finanzierungsvereinbarung von bis zu 20 Millionen Franken mit einem von Highbridge Capital Management, LLC, einem bestehenden Investor des Unternehmens, verwalteten Fonds ab. Bis zum 7. September 2020 habe das Unternehmen die erste Tranche von 7,5 Millionen Franken erhalten, von denen 5 Millionen mittels Umtausch in Aktien des Unternehmens zurückgezahlt wurden.
Weitere Tranchen von bis zu 12,5 Millionen könnten bei Erreichen bestimmter Meilensteine in Anspruch genommen werden. Das im April von der Generalversammlung bewilligte bedingte und genehmigte Kapital wurde teilweise zur Bedienung dieser aktiengebundenen Finanzierungsvereinbarungen verwendet.
Im zweiten Halbjahr will Santhera den europäischen Markteintritt von Puldysa bei DMD für anfangs 2021 vorbereiten, Vamorolone weiterentwickeln, für das Santhera am 2. September die weltweiten Rechte in allen Indikationen erhalten hat, und zusätzliche Finanzmittel bereitstellen, damit das Unternehmen seine Aktivitäten wie geplant weiterführen könne.
Für Puldysa will Santhera die Daten aus der geplanten Interimsanalyse der SIDEROS-Studie den europäischen Zulassungsbehörden im 4. Quartal 2020 vorlegen und – vorbehältlich einer positiven Stellungnahme des CHMP im vierten Quartal 2020 – die Markteinführung in Europa für das ersten Quartal 2021 anpeilen.
Für Vamorolone, den zweiten DMD-Medikamentenkandidaten, rechnet Santhera verzögerungsbedingt durch Covid-19 im zweiten Quartal 2021 mit dem Vorliegen der Top-Line-Daten aus der Zulassungsstudie VISION-DMD.
Santhera ist auf die Entwicklung und Vermarktung von Medikamenten für seltene neuromuskuläre und pulmonale Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf fokussiert. (awp/mc/ps)
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