Santhera hat mehr vom bisher einzigen Medikament Catena verkauft.
Liestal – Das Spezialitätenpharma-Unternehmen Santhera konnte den Reinverlust im Geschäftsjahr 2010 deutlich senken. Einerseits trug dazu das Restrukturierungsprogramm aus dem Jahr 2009 mit einer Fokussierung der Aktivitäten bei. Andererseits konnte ein Partnerschaftsabkommen für Fipamezole mit Ipsen abgeschlossen werden.
Zudem wurde mehr vom bisher einzigen Medikament auf dem Markt, Catena, verkauft. Unter der Bedingung, dass Catena für eine weitere Indikation zugelassen wird, sieht CFO Barbara Heller das Unternehmen «bis weit über 2013 hinaus» finanziert.
Insgesamt 20,6 Mio Franken eingenommen
Santhera hat 2010 Gesamteinnahmen von 20,6 (VJ 22,3) Mio CHF erzielt. Davon entfielen 3,5 (1,6) Mio CHF auf die Verkäufe von Catena für die Indikation Friedreich-Ataxie (FA) in Kanada und aus dem so genannten Named Patient Programm (NPP), teilt Santhera am Freitag mit. Von Einnahmen aus dem NPP-Programm gehen ein Viertel an Santhera und drei Viertel an den Partner Takeda.
20,7 Mio Franken Lizenzeinnahmen
Einnahmen von 17,1 Mio CHF resultierten aus einer Vorabzahlung von Ipsen (13 Mio EUR) für die Rechte an Fipamezole ausserhalb Nordamerikas und Japans. Im Vorjahr fielen Lizenzzahlungen von Takeda und Biovail von 20,7 Mio CHF an. Biovail hat die Partnerschaft für Fipamezole 2010 beendet.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung halbiert
Die Ausgaben wurden im Berichtsjahr auf 29,7 (48,5) Mio CHF gesenkt. Dies ist vor allem auf die halbierten Aufwendungen für die Forschung und Entwicklung von 15,7 (31,5) Mio CHF zurückzuführen. Daneben konnten auch die allgemeinen und Verwaltungskosten auf 10,4 (13,2) Mio CHF gesenkt werden. Ende des Berichtsjahres beschäftigte das Unternehmen noch 47 (74) Mitarbeiter.
Betriebsverlust deutlich verringert
Es resultiert ein deutlich verringerter Betriebsverlust von 8,7 (-25,9) Mio CHF und ein Reinverlust von 11,3 (-25,9) Mio CHF. Im zweiten Halbjahr 2010 habe ein Gewinn geschrieben werden können, so CFO Heller in der Mitteilung, es sei auch Cash-Flow-positiv gewesen. 2010 belief sich der Nettomittelverbrauch auf 9,6 (21,7) Mio CH. Die flüssigen Mittel betrugen Ende der Berichtsperiode 43,7 (53,3) Mio CHF.
Finanzierung gesichert
Mit den publizierten Zahlen hat Santhera besser abgeschnitten als von der Bank Vontobel und der Zürcher Kantonalbank (ZKB) erwartet. Gemäss CFO Barbara Heller könnte Santhera «bis weit über 2013 hinaus» finanziert sein auf der Basis der gegenwärtigen Finanzplanung und einer Zulassung von Cathena bei Leberhereditärer Optikusneuropathie (LHON), heisst es weiter. Die LHON-Zulassung soll in Europa in der ersten Jahreshälfte 2011 beantragt werden, ein Zulassungsentscheid werde in der ersten Jahreshälfte 2012 erwartet, so die Mitteilung.
Fokus auf «key value drivers»
Die finanziellen und personellen Ressourcen würden entsprechend der Strategie weiterhin auf die «key value drivers» fokussiert – die Einreichung des Zulassungsantrags für Catena bei LHON, die Vorbereitungen der Phase-III-Tests und des Partnerschaftsabkommens für Fipamezole für Nordamerika sowie Marketinganstregungen für Catena bei FA in Kanada. Das Partnerschaftsabkommen soll, wie bereits gemeldet, in der zweiten Jahreshälfte 2011 abgeschlossen werden.
Studiendaten
An Studiendaten werden für Catena beim MELAS-Syndrom Mitte 2011 Ergebnisse aus einer Proof-of-Concept-Studie (MELTEMI) erwartet. Für Catena bei Duchenne Muskeldystrophie wird mit Zwischenergebnissen aus der Phase-III-Studie DELOS in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. In die weiteren Pipeline-Projekte soll vorderhand weniger investiert werden, so die Mitteilung. (awp/mc/ss)