SBB transportiert erstmals über 1 Million Passagiere pro Tag

SBB transportiert erstmals über 1 Million Passagiere pro Tag
(Foto: SBB)

 (Foto: SBB)

Bern – Die SBB hat im vergangenen Jahr erstmals in ihrer Geschichte über 1 Million Passagiere pro Tag befördert. Die gestiegene Nachfrage ist vor allem auf Angebotsverbesserungen zurückzuführen, schreibt die SBB in einer Mitteilung. SBB Cargo erzielte erstmals seit über 40 Jahren ein positives Ergebnis von CHF 14,7 Mio. Das Konzernergebnis ging aber um CHF 184,2 Mio. auf CHF 238,2 Millionen zurück. Der Grossteil des um CHF 332,1 Mio. höheren Betriebsaufwands sei bedingt durch höhere Trassenpreise (CHF 163 Mio.) und Zusatzaufwendungen vorab beim Unterhalt am Schienennetz (CHF 128,6 Mio.). Diese Mehrkosten hätten nur zum Teil abgefedert werden können, so die SBB.

Mit durchschnittlich 1’002’000 täglich transportierten Passagieren wurde gegenüber 2012 ein Plus von 3,7 % erreicht. Die Zahl der Personenkilometer erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 17,8 Mrd. Kilometer. Ermöglicht wurde dies vor allem durch die Angebotsverbesserungen in der Romandie mit 30 Prozent mehr Sitzplätzen und 14 zusätzlichen Zügen sowie den Halbstundentakt Zürich–Schaffhausen.

Passagierwachstum zu Hauptverkehrszeiten steigt weiter
Im eigenwirtschaftlichen Fernverkehr stieg die Verkehrsleistung um 1,4 Prozent auf 13,1 Mrd. Personenkilometer. Der abgeltungsberechtigte Regionalverkehr stieg im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent auf 4,7 Mia. Personenkilometer weiter an. Die Nachfrage in beiden Bereichen wuchs hauptsächlich in der Hauptverkehrszeit. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Freizeit- und Tourismusverkehr stabilisiert, der Pendler- und Geschäftsreiseverkehr legte wieder zu. Der Marktanteil der Bahn am Verkehr in der Schweiz blieb stabil bei 25,0 Prozent (+0,1 Prozentpunkte).

Die per Dezember 2012 in Kraft getretenen Tarifmassnahmen von durchschnittlich 5,2 Prozent erbrachten rund CHF 129 Mio. Mehrerträge. Diese Tarifmassnahmen konnten die höheren Trassenpreise im Umfang von CHF 163 Mio. zu rund 80 Prozent decken. Die gestiegenen Trassenpreise sowie die Mehrkosten aus dem zusätzlichen Angebot haben das Segmentergebnis im Personenverkehr auf CHF 96,1 Mio. stark reduziert (2012: CHF 268,9 Mio.); damit ist es auf gut einen Drittel des Vorjahres geschrumpft und liegt deutlich tiefer als in den vorangegangenen Jahren.

SBB Immobilien baut Bahnhofareale weiter aus
Die SBB trieb die Weiterentwicklung der Bahnhofareale zu Dienstleistungszentren für die Kunden im vergangenen Jahr weiter voran. Zahlreiche Bahnhöfe sind modernisiert und mit neuen Geschäften und Dienstleistungen ausgestattet worden; die Entwicklung der Bahnhöfe Lausanne und Genf wurde aufgegleist. Die Nachfrage nach Objekten an zentraler Lage mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr sei ungebrochen, schreibt die SBB weiter. An der Europaallee in Zürich entsteht bis ins Jahr 2020 ein neuer Stadtteil mit rund 2500 Studienplätzen und 6000 Arbeitsplätzen, 400 Wohnungen, einem Hotel und über 50 neuen Geschäften und Restaurants. Weitere Arealentwicklungen wie etwa die zentral gelegene Rösslimatt in Luzern wurden in Angriff genommen.

SBB Immobilien steigerte das Segmentergebnis vor Ausgleichszahlungen gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Prozent auf CHF 211,3 Mio. Daraus wird die Infrastruktur mit CHF 150 Mio. mitfinanziert; die Sanierung der Pensionskasse SBB mit 96,5 Mio.

SBB Cargo erstmals seit über 40 Jahren mit positivem Ergebnis
SBB Cargo konnte die Verkehrsleistung mit 12,3 Mrd. Nettotonnenkilometern um 1,5 Prozent steigern. Im Geschäftsfeld Schweiz wurde die Verkehrsleistung leicht auf 5,2 Mrd. Nettotonnenkilometer gesteigert. Im vergangenen Jahr hat SBB Cargo die Produktionsnetze, die Flotte und die Verwaltung neu ausgerichtet und verbesserte damit die Kostenstruktur markant. Auch konnte SBB Cargo neue Kunden gewinnen, dies obwohl die Anzahl Bedienpunkte reduziert worden ist. Im Kombinierten Verkehr wurden zwei neue Linien eröffnet und die Vorarbeiten für eine weitere Verbindung aufgenommen.

SBB Cargo erreichte durch die konsequente Ausrichtung auf die Stärken der Schiene das anspruchsvolle Ziel der „Schwarzen Null“ und erzielte erstmals seit über 40 Jahren ein positives Ergebnis. Damit sei ein grosser Schritt in der Sanierung gemacht worden, so die SBB.

SBB Infrastruktur: Mehr Mittel für den Unterhalt
Das Netz von SBB Infrastruktur wurde 2013 nochmals intensiver genutzt: Die Zahl der zurückgelegten Trassenkilometer stieg um 2,7 Prozent auf 170,0 Mio. In den ersten Monaten des Geschäftsjahres mussten mehr Unterhaltsarbeiten an der Fahrbahn (CHF +128,6 Mio.) vorgenommen werden als ursprünglich geplant. Diese neuen Erkenntnisse ergaben sich insbesondere durch den Einsatz eines neuen Diagnosefahrzeugs und aus den Ergebnissen der Untersuchung eines Schienenbruches in Schwerzenbach. Sicherheit und Qualität im Schienennetz hätten weiterhin höchste Priorität. Für die Finanzierung des zusätzlichen Unterhalts sucht die SBB mit dem Bund Finanzierungsmöglichkeiten.

Kundenpünktlichkeit und -Zufriedenheit leicht gesunken
Bei der Kundenpünktlichkeit – dem Anteil der Reisenden, der pünktlich oder mit einer Verspätung unter drei Minuten das Reiseziel erreicht – wurde mit 87,5 % der Wert des Vorjahres (88,0 %) nicht ganz erreicht. Namentlich im Grossraum Zürich kam es im Sommer zu Verspätungen im S-Bahn-Netz, dies hauptsächlich wegen der Arbeiten für das Grossprojekt Durchmesserlinie, gleichzeitigen Automatisierungen von Stellwerken sowie unerwarteten Unterhaltsarbeiten an der Fahrbahn. Bei der Gewährung der Anschlüsse erzielte die SBB mit 97,3 Prozent (2012: 97,4 %) das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Messungen im Jahr 2008.

Die Gesamtzufriedenheit der Kunden ging im vergangenen Jahr um 0,3 Punkte auf 75,7 Punkte leicht zurück. Die Zufriedenheit bei der Fahrgastinformation sank um 0,3 auf 80,0 Punkte. In diesem Bereich hat die SBB Handlungsbedarf – insbesondere bei Kundeninformation in Störungsfällen – und hat entsprechende Massnahmen eingeleitet. (SBB/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar