Schaffner erzielt 2016/17 deutliche Gewinnsteigerung

Kurt Ledermann, Interims-CEO Schaffner. (Foto: Schaffner Gruppe)

Luterbach – Der Komponentenhersteller Schaffner hat im Geschäftsjahr 2016/17 (per 30.9.) nach zwei Jahren mit rückläufigem Umsatz diesen erstmals wieder gesteigert. Der Gewinn wurde dabei gleichzeitig überproportional verbessert, nachdem im Vorjahr noch quasi eine «schwarze Null» resultiert hatte. Entsprechend soll auch wieder eine Dividende ausgeschüttet werden. Weiterhin belastet wurde das Ergebnis von der Division Power Magnetics. Das neue Geschäftsjahr ist gut angelaufen, entsprechend verspricht sich das Unternehmen erneutes Wachstum.

Der Umsatz zog im Berichtsjahr um 5,5% auf 195,7 Mio CHF an, entsprechend einem Plus in Lokalwährungen von 6,6%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Auftragseingang lag um 6,5% über dem Vorjahr bei 199,5 Mio. Der seit vergangenem Januar als VR-Präsident agierende Urs Kaufmann zeigte sich mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr an der Bilanzmedienkonferenz denn auch einigermassen zufrieden. «Wir haben 2016/17 wichtige Fortschritte erzielt und sind auf dem Weg der finanziellen Gesundung.»

So hat sich der operative Gewinn auf Stufe EBIT auf 11,5 Mio CHF mehr als verachtfacht und die EBIT-Marge kletterte um über 5 Prozentpunkte auf 5,9%. Belastet war das Ergebnis von der weiterhin rote Zahlen schreibenden Division Power Magnetics. Allerdings fielen Restrukturierungskosten für diese Division in der Höhe von 4,6 Mio CHF im Berichtsjahr weg.

Wieder Dividende
Das Reinergebnis fiel mit 8,7 Mio CHF ebenfalls markant höher aus als im Vorjahr (+0,4 Mio). Es liegt damit am oberen Ende der im November vorangekündigten Bandbreite von 7 bis 9 Mio CHF. Nachdem im Vorjahr keine Dividende ausgeschüttet wurde, sollen die Aktionäre für das abgelaufene Geschäftsjahr eine solche von 6,50 CHF je Aktie erhalten. Die Ausschüttungsquote liegt bei 47% und damit innerhalb der neuen Bandbreite. Denn diese wurde unter dem neuen VR-Präsidenten angehoben. «Wir erhöhen die Ausschüttungsquote auf 40 bis 50%, denn wir möchten auch in Zukunft für unsere Aktionäre ein attraktives Unternehmen sein», sagte dieser. Bisher lag die Quote bei 25 bis 35%.

Der erst seit September als CEO für Schaffner tätige Marc Aeschlimann zeigt sich mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres zufrieden. «Wir hatten einen guten Start ins Geschäftsjahr 2017/18», sagte er. Und das konjunkturelle Umfeld bezeichnete er als «positiv».

Prognose geht von bestenfalls gehaltenen Margen aus
Gleichwohl hat das Unternehmen für das neue Jahr mit einer in Aussicht gestellten EBIT-Marge «im mittleren einstelligen Prozentbereich» lediglich eine defensive Prognose abgegeben; dies in Anbetracht der 2016/17 erreichten Marge von 5,9%, welche damit am oberen Ende der neuen Prognose lag. Damit dürfte sich die Marge leicht rückläufig bis bestenfalls gehalten entwickeln.

Auf die Frage, ob die zurückhaltende Prognose dem Umstand geschuldet sei, dass er erst neu in seinem Amt sei, antwortete Aeschlimann gegenüber AWP: «Nein. Aber der Preisdruck wird in allen drei Divisionen hoch bleiben und wir erwarten tendenziell weiter steigende Rohmaterialpreise.»

Der Turnaround in der Division Power Magnetics befinde sich zudem zwar auf gutem Weg, es sei aber noch ein längerer Weg zurückzulegen, erklärte Aeschlimann weiter. So geht er davon aus, dass der Breakeven-Point in dieser Division im laufenden Geschäftsjahr noch nicht erreicht wird. Für das kommende Jahr wird zudem mit weiterem Umsatzwachstum gerechnet.

Auf den Aktienkurs von Schaffner hatten die Zahlen kaum einen Einfluss. Die Papiere stehen im Einklang mit dem Gesamtmarkt am Mittag knapp im Minus, dies allerdings nach drei starken Tagen. In Marktkreisen hiess es zum Ergebnis, dass dieses nach der Ankündigung vom November keine Überraschungen mehr geboten habe. Allenfalls seien die Nachfrageschwäche im Bereich Automotive im dritten Quartal sowie der Ausblick auf die EBIT-Marge im neuen Jahr leise Enttäuschungen. (awp/mc/pg)

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