Schaffner verzichtet auf Prognose zeigt aber Zuversicht für 2020/21

Schaffner verzichtet auf Prognose zeigt aber Zuversicht für 2020/21
Marc Aeschlimann, CEO Schaffner Gruppe. (Foto: Schaffner)

Luterbach – Der Komponentenhersteller Schaffner hat im Geschäftsjahr 2018/19 (per 30.9.) unter der konjunkturellen Abkühlung gelitten und klar weniger umgesetzt. Der Gewinn kam dabei überproportional zurück und die Dividende wird entsprechend gekürzt. Zuversicht verströmt die Geschäftsleitung erst für das Geschäfsjahr 2020/21.

Der Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr, als ein Rekordumsatz erzielt worden war, um knapp 11 Prozent auf 197,4 Millionen Franken ab und der Auftragseingang um gut 10 Prozent auf 200,7 Millionen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Mit einem Umsatzminus in Lokalwährungen von 9,3 Prozent im Gesamtjahr hat sich das Abwärtstempo im zweiten Semester gegenüber dem ersten (-5,0%) beschleunigt.

Schaffner führt den Rückgang hauptsächlich auf die Schwäche des Automobilgeschäfts zurück sowie auf die «generell tiefere Auslastung» in den meisten Produktionswerken. Das Unternehmen spricht von einer «Wachstumsverlangsamung der Weltwirtschaft als Folge der Handelsspannungen zwischen den USA und China». Und auch die Währungsdynamik fiel negativ ins Gewicht.

Gewinneinbruch
Dies belastete auch den operativen Gewinn. So brach der EBIT um über 40 Prozent auf noch 9,8 Millionen Franken ein, wobei sich die entsprechende Marge um 2,7 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent verringerte. Der Reingewinn fiel gegenüber dem Vorjahr um mehr als einen Fünftel auf 7,2 Millionen zurück. Da im Vorjahr im Reinergebnis noch ein negativer Steuereffekt aufgrund der Steuerreform in den USA mitspielte, ist die Differenz zum vergleichbaren Reingewinn aus dem Vorjahr allerdings noch höher.

Die Dividende soll denn auch auf 5,00 Franken je Aktie gekürzt werden, im Vorjahr wurden noch 6,50 Franken ausbezahlt. Die 5 Franken teilen sich je hälftig auf in eine ordentliche Dividende sowie in eine steuerfreie Ausschüttung aus Kapitaleinlagereserven.

Der Rückgang der Kennzahlen von Schaffner kommt nicht überraschend, denn bereits Ende August hatte das Unternehmen eine Gewinnwarnung publiziert und die Prognosen für das Gesamtjahr nach unten angepasst.

Von den Divisionen trugen alle zum tieferen Umsatz bei, am meisten allerdings die Division Automotive, welche um über 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Immerhin blieb diese Division im Gegensatz zur Division Power Magnetics operativ in der Gewinnzone. In der Division EMC, wo das Geschäft mit den Filtern für elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) angesiedelt ist, resultierte erneut eine Marge klar im zweistelligen Prozentbereich.

Zuversicht erst für 2020/21
Auf einen quantitativen Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/20 verzichtet Schaffner. Aufgrund der weiterhin gedämpften Stimmung auf den Weltmärkten sei auch im Geschäftsjahr 2019/20 von einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld auszugehen, hiess es. CEO Marc Aeschlimann wollte an der Bilanzmedienkonferenz auch auf Nachfrage von AWP keine Umsatzindikation für das laufende Geschäftsjkahr abgeben.

Immerhin war das Vorjahr mit einem Umsatz von gut 220 Millionen Franken ein absolutes Rekordjahr. Und dramatisch nach unten sollte es 2019/20 nicht mehr gehen. «Wir sehen zwar noch keinen Aufschwung, aber auch keinen Einbruch», so Aeschlimann. Er geht davon aus, dass insbesondere die schwache Automobilindustrie, wo Schaffner knapp 20 Prozent des Umsatzes erzielt, die Talsohle erreicht haben dürfte. Ebenso nimmt er aber auch an, dass sich dieser Markt noch eine Weile eher seitwärts bewegen dürfte.

Für die mittlere Zukunft zeigte sich Aeschlimann aber keineswegs pessimistisch. «Ich bin zuversichtlich, dass wir im Geschäftsjahr 2020/21 wieder wachsen werden.» Hoffnungen macht er sich insbesondere wegen einiger Aufträge aus der Automobilindustrie, über die das Unternehmen Ende Oktober berichtet hatte. Bei diesen geht es hauptsächlich um Antennen der neuesten Generation für schlüssellose Authentifizierungssysteme in neuen Modellplattformen. Die Aufträge werden allerdings erst ab dem Jahr 2020/21 einen positiven Einfluss auf die Ergebnisse haben. (awp/mc/pg)

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