Schindler wächst und arbeitet deutlich profitabler
Ebikon – Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler ist trotz Krise am chinesischen Immobiliensektor und Gegenwind an den Devisenmärkten auf Kurs, um die für 2023 gesetzten Zielen zu erreichen. Die hat der Konzern sogar leicht angehoben. An der Börse machen die Schindler-Papiere verlorenes Terrain gut.
In den Monaten Januar bis September setzte Schindler mit 8,53 Milliarden Franken beinahe 3 Prozent mehr um und um Währungseffekte bereinigt kletterte der Umsatz gar um 8,5 Prozent in die Höhe, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Damit bewegt sich das Wachstum oberhalb der in Lokalwährung neu angestrebten Bandbreite von 6 bis 8 Prozent.
Bislang begann dieses Zielband bei 5 Prozent und reichte bis 8 Prozent. Zuversichtlich stimmen CEO Silvio Napoli die per Ende September mit 9,32 Milliarden Franken nach wie vor gut gefüllten Auftragsbücher und dass es Schindler gelingt, die Aufträge gut abzuarbeiten.
Auftragslage bleibt angespannt
Angesichts steigender Zinsen und den damit verbundenen Bremsspuren an den Immobilienmärkten sowie der nach wie vor trüben Stimmung in Chinas Bauindustrie, bleibt die Auftragslage angespannt. Jedoch seien Einbussen bei Neuinstallationen in China durch Wachstum in anderen Ländern und in den Segmenten Modernisierungen und Service gut aufgefangen worden, hiess es.
In Schweizer Franken gerechnet sank der Auftragseingang von Schindler in den ersten neun Monaten zwar um 4,1 Prozent auf 8,60 Milliarden Franken, währungsbereinigt ergab sich aber ein Plus von 1,7 Prozent.
Das Geschäftsmodell von Schindler dürfte künftig geographisch noch breiter abgestützt werden, denn Napoli sieht grosse Chancen in Indien, wo der Konzern seit 25 Jahren tätig ist. Der Bedarf an Wohnraum sei in Indien aufgrund der stark wachsenden Bevölkerung gestiegen und bestehende Gebäude seien noch kaum mit Fahrstühlen ausgestattet.
Knappen Wohnraum und somit auch ein gutes Nachfrage-Potenzial für Schindler-Aufzüge sieht Napoli auch in Ländern wie Brasilien, Indonesien, den USA oder in Deutschland.
Profitabilität im Fokus
Fortschritte macht Schindler auf der Ergebnisseite, was dem Programm «Top Speed 23» zuzuschreiben ist. Schindler setzt auf Effizienzverbesserungen, indem etwa Aufträge zu guten Preiskonditionen abgeschlossen werden. Verbessert hat sich zudem die Lage in den Lieferketten.
Als Folge davon kletterte der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um knapp einen Viertel auf 917 Millionen Franken und die Marge dazu stieg um 1,8 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent. Unter dem Strich resultierte nach neun Monaten gar ein um 44 Prozent höherer Gewinn von 691 Millionen Franken.
Den Konzerngewinn will Schindler im Gesamtjahr neu in den Bereich von 880 bis 910 Millionen Franken (bisher: 860-900 Mio) steigern, nach den im Vorjahr vergleichsweise sehr tiefen 659 Millionen.
Die robuste Auftragslage, steigende Margen und die erhöhten Jahresprognosen trieben den Kurs der Schindler-Papiere am Donnerstag in die Höhe. Bis Handelsschluss verteuern sich die Partizipationsscheine um 3,3%. (awp/mc/ps)