Ebikon – Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat erstmals einen Umsatz von mehr als 10 Mrd CHF erzielt und die Profitabilität dabei gehalten. Unter dem Strich resultierte ein höheres Nettoergebnis. Das Neuanlagen-, wie auch das Unterhaltsgeschäft wuchsen profitabel. Die Dividende wird deutlich angehoben und auch in Zukunft könnte mehr vom Gewinn ausgeschüttet werden.
Die Marktlage im wichtigen Markt China hat sich aufgehellt. «Der chinesische Markt insgesamt hat sich stabilisiert und in den vergangenen Monaten haben wir ein leichtes Wachstum bei den Neuinstallationen gesehen», sagte CEO Thomas Oetterli am Freitag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. «Im übrigen Asien rechnen wir mit Wachstum.»
Umatz legt um 5,1% zu
Der Umsatz legte 2017 um 5,1% auf 10,18 Mrd CHF und in Lokalwährungen betrug das Plus +4,6%. Der Auftragseingang stieg derweil um 5,9% auf 10,99 Mrd CHF (LW +5,5%). Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT verbesserte sich um 4,8% auf 1,19 Mrd CHF, was einer unveränderten EBIT-Marge von 11,7% entspricht. Der Reingewinn stieg um 7,4% auf 884 Mio CHF.
Wachstum über dem Markt
«Wir haben uns zum Ziel gesetzt, schneller zu wachsen als der Markt», sagte der CEO. Dass dieses Ziel erreicht wurde, belege insbesondere das Auftragswachstum. Das Neuanlagengeschäft ist im Vorjahr weniger stark gestiegen als das Ersatzgeschäft und Services.
Ordentliche Dividende von 4 Franken
Die Aktionäre sollen eine ordentliche Dividende von 4,00 CHF je Namenaktie und Partizipationsschein erhalten. Im Vorjahr hatte der Konzern 3,00 CHF ausgeschüttet, zuzüglich einer Sonderdividende von 2,00 CHF aus den Einnahmen aus dem Verkauf der Beteiligung an Also. In der Ausschüttungspolitik wird die Spanne angehoben und die Quote soll neu 35 bis 65% betragen. Zuvor lag die Obergrenze bei 45%.
Nordamerika weiter positiv
Die regional unterschiedliche Entwicklung in der Bauindustrie sei durch die geografisch ausgewogenen Präsenz des Unternehmens ausgeglichen worden, heisst es weiter. Nordamerika habe die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Hingegen seien die Bedingungen in Südamerika, besonders in Brasilien, unverändert anspruchsvoll gewesen. Südeuropa habe sich ähnlich robust gezeigt wie Nordeuropa, allerdings auf tieferem Preisniveau.
Nachfrage in China stabilisiert
China habe den Abwärtstrend der vergangenen Jahre gestoppt und die Nachfrage stabilisierte sich. Der Preisdruck, insbesondere bei Grossprojekten, bleibe aber hoch. Im indischen Markt werden die Bargeldreform von 2016 sowie regulatorische und steuerliche Änderungen als negative Faktoren genannt. Die anderen Märkte Asiens entwickelten sich positiv, so das Unternehmen weiter.
2018 stabiles Wachstum erwartet
Für das laufende Jahr 2018 rechnet das Schindler-Management mit einem Wachstum im Aufzugs- und Fahrtreppenmarkt vergleichbar zum Vorjahr. Die günstigen Megatrends seien intakt. Man habe das Ziel, weiter zu wachsen und die Profitabilität zu steigern, heisst es weiter. Die Guidance geht erneut von einer Umsatzsteigerung in einer Spanne von 3% bis 5% in Lokalwährungen aus.
Im laufenden Jahr könne es schwieriger werden, als 2017 die Profitabilität zu steigern, sagte Finanzchef Erich Ammann mit Blick auf den anhaltenden Preisdruck. Das habe sich bereits in der Marge des Auftragsbestandes niedergeschlagen. Damit hätten alle Hersteller zu kämpfen, fügte Oetterli hinzu. «Während die Verkaufspreise weiter unter Druck sind, steigen die Rohstoff- und Materialpreise.»
Neuer Finanzchef
Im Management kommt es zu Veränderungen. CFO Ammann wird als Nachfolger für den ausscheidenden Karl Hofstetter zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Als Nachfolger auf dem Posten des Finanzchefs wird per 1. April Urs Scheidegger berufen. Er ist seit 2003 bei Schindler in verschiedenen leitenden Funktionen im Finanzbereich tätig, zuletzt als Head Area Controlling.
Die Jahreszahlen werden von den Analysten als solide bewertet. Gewinn und Dividende lagen über den Erwartungen. Die Schindler PS notieren am Freitagnachmittag mit 0,2% auf 224 CHF leicht im Minus, nachdem im frühen Handel noch deutliche Aufschläge verzeichnet wurden. (awp/mc/upd/pg)