Schindler mit deutlichem Wachstum in Asien
Silvio Napoli, CEO Schindler. (Bild: Schindler/mc)
Ebikon – Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat in den ersten drei Quartalen mehr Bestellungen an Land gezogen und mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Die Region Asien trug wie angestrebt am stärksten zum Wachstum bei. Ein deutlich höherer Gewinn ist die Folge von Sondereffekten.
«Wachstumschancen genutzt», lautet das Fazit des Schindler-Managements. Es verweist in der Mitteilung vom Dienstag auf das Plus von 6,7% beim Auftragseingang und von 7,1% beim Umsatz. Dabei handelt es sich allerdings um Werte in Lokalwährungen. Gemessen in Schweizer Franken erhöhte sich der Bestellungseingang wegen der negativen Währungseinflüsse nur um 2,9% auf 7,41 Mrd CHF und der Umsatz um 3,2% auf 6,65 Mrd.
Die Region Asien habe das stärkste Wachstum bei den Bestellungen verzeichnet, heisst es weiter. In China, Indien und Südostasien sei das Marktwachstum «deutlich übertroffen» worden. Dies passt zur Strategie des Innerschweizer Unternehmens, das in Zukunft vor allem in diesem Erdteil zulegen will. Gut entwickelt habe sich auch der Auftragseingang in Amerika, wird zugleich betont. Und die Region Europa habe trotz rückläufiger Bestellungen aus Südeuropa ebenfalls zum Wachstum beigetragen.
3. Quartal besser als erwartet
Die Werte für das dritte Quartal lassen sich im Vorjahresvergleich sehen: So erhöhte sich der Auftragseingang um 4,6% auf 2,45 Mrd CHF und der Umsatz um 5,4% auf 2,31 Mrd CHF. Bei der Betrachtungsweise in Lokalwährungen fiel das dritte Quartal mit Werten von +5,3% und +6,3% jedoch schlechter aus als das erste Halbjahr, als Wachstumsraten von rund 7,5% vermeldet werden konnten.
Mit den nun vorgelegten Zahlen hat Schindler die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Die Fachwelt hatte gemäss dem AWP-Konsens für das dritte Quartal mit einem Auftragseingang von 2,42 Mrd und einem Umsatz von 2,26 Mrd gerechnet.
Gewinn profitiert von Sondereffekten
Die Gewinnkennzahlen haben sich auf den ersten Blick deutlich verbessert. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg in der Periode von Januar bis September um 32% auf 900 Mio CHF und der Reingewinn verdoppelte sich sogar knapp auf 703 Mio CHF. Im dritten Quartal nahm der EBIT um gut 77% auf 376 Mio CHF zu, und der Konzerngewinn auf 332 Mio von 162 Mio CHF.
Diese Werte können jedoch wegen diverser Sondereffekte nicht eins zu eins miteinander verglichen werden. Der grösste Brocken ist die Neubewertung des Joint Ventures XJ-Schindler in China, wo Schindler nun Mehrheitsbesitzer ist und das seit dem 18. August konsolidiert wird. Dazu kam ein weiterer positiver Beitrag aus dem Verkauf der Mall of Switzerland. Diese beiden Effekte summierten sich laut Schindler auf 227 Mio CHF.
Ohne Sondereffekte wäre der EBIT somit in den ersten drei Quartalen um 1,3% auf 673 Mio CHF zurückgegangen (+3,5% in LW). Im dritten Quartal für sich betrachtet hätte ein Plus von 9,0% auf 231 Mio CHF resultiert – und damit ein Wert im Rahmen der Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens: 235 Mio).
Bereinigt um Sondereffekte kam die EBIT-Marge laut den Angaben von Schindler in den ersten neun Monaten bei 10,1% nach 10,6% im Vorjahresvergleich zu liegen, und im dritten Quartal bei 10,0% nach 9,7%.
Deutlich höherer Konzerngewinn
Die Sondereffekte hatten auch Folgen beim Konzerngewinn. Auf dieser Stufe wirkte sich neben der Neubewertung von XJ-Schindler (neu +145 Mio CHF nach bislang +130 Mio CHF) und dem Effekt aus dem Verkauf der Mall of Switzerland (+75 Mio) der Abschreiber von 40 Mio CHF auf die Beteiligung am südkoreanischen Liftbauer Hyundai im zweiten Quartal aus.
Der Konzerngewinn betrug 703 Mio nach 368 Mio CHF in der Vorjahresperiode. Bereinigt um Sondereffekte lag er exakt auf dem Vorjahreswert von 523 Mio CHF. Für das dritte Quartal werden Werte von 332 Mio (VJ 162 Mio) sowie 187 Mio (VJ 162 Mio) angegeben.
Leicht höhere Guidance
Im Gesamtjahr 2014 erwartet Schindler nach wie vor ein Umsatzwachstum von 6% bis 8% in Lokalwährungen. Der Reingewinn wird neu leicht höher zwischen 815 und 865 Mio CHF erwartet; bislang war ein Wert zwischen 800 und 850 Mio CHF angepeilt worden. Bereinigt um Sonderfaktoren sei nach wie vor mit einem Gewinn von 635 bis 685 Mio CHF zu rechnen, heisst es weiter. (awp/mc/pg)