Werner Schmidli, CEO Schlatter Industries. (Foto: Schlatter)
Schlieren – Der Anlagenbauer Schlatter ist im Geschäftsjahr 2014 wieder in den roten Zahlen gelandet. Während der EBIT mit 0,7 Mio CHF verdreifacht werden konnte, resultierte unter dem Strich ein Verlust von 0,2 Mio CHF. Dieser hat sich nach Darstellung des Anlagenbauers für die Bereiche Widerstandsschweissen und Drahtweben halbiert. Zuvor hatte das Unternehmen aber für 2013 noch einen kleinen Überschuss 20’000 CHF präsentiert.
Die Vorjahreszahlen mussten aber revidiert werden, so das Unternehmen am Freitagabend. Und zwar aufgrund einer fehlerhaften Darstellung einer Finanzverbindlichkeit im Zusammenhang mit einer gewährten Mietzinsreduktion. Der negative Effekt auf den EBIT wird auf 0,4 Mio CHF beziffert. Auf eine Dividende wird erneut verzichtet.
Bekannt war bereits der Umsatz. Er sank um 7,6% auf 89,5 Mio CHF, der Bestellungseingang stieg dagegen um knapp ein Viertel auf 104,7 Mio an. Der Auftragsbestand lag per Ende Jahr bei 42,2 Mio CHF, nach 43,4 Mio zur Jahresmitte.
Man habe im Berichtsjahr mit Kostenverbesserungsmassnahmen und der Erhöhung des Innovationsrhythmus «wichtige Fortschritte» erzielt, so Schlatter weiter. Ziel sei es, den Nettoerlös in den kommenden Jahren zu steigern und das operative Ergebnis weiter zu verbessern.
Für 2015 erwarte die Gruppe keine grundlegende Veränderung der Nachfrage. Die signifikante Abschwächung des Euro dürfte jedoch im laufenden Geschäftsjahr einen Verlust bis zu einem mittleren einstelligen Millionenbetrag mit sich ziehen. Schlatter habe umfassende Massnahmen eingeleitet, um die währungsbedingten Auswirkungen wettzumachen, heisst es weiter. Für das Geschäftsjahr 2016 ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis angestrebt.
Stärkung des Eigenkapitals notwendig
Schlatter will Zeit gewinnen, um sich auf die veränderte Wechselkurssituation einzustellen und plant deshalb eine Kapitalerhöhung. Einer der Hauptaktionäre garantiere eine Eigenkapitalstärkung im Umfang von mindestens 10 Mio CHF, schreibt das Unternehmen. Die Details dazu sollen in den kommenden Wochen kommuniziert werden.
Als Grund für den Schritt wird die Schwächung der Bilanz durch die Währungsverwerfungen genannt. Einerseits werde das operative Geschäft belastet (Transaktionseffekte), anderseits komme es auch zu empfindlichen Abwertungen der Vermögenswerte (Translationseffekte). Damit sei die Risikofähigkeit der Bilanz und die nachhaltige Positionierung der Schlatter Gruppe zu stark eingeschränkt. (awp/mc/ps)