Schlatter-CEO Jost Sigrist.
Schlieren – Der Anlagenbauer Schlatter ist nach wie vor von der anhaltenden Euroschwäche betroffen. Zwar habe sich mit der Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Situation etwas entspannt, aber da Kostensparmassnahmen erst 2012 resultatswirksam würden, erwartet der Anlagenbauer für 2011 ein negatives Betriebsergebnis von 9 bis 10 Mio CHF, heisst es in einer Mitteilung vom Montag.
Der Bestellungseingang entwickle sich aber erfreulich, heisst es weiter. Dies und das derzeitige Marktumfeld böten eine gute Chance für eine Ausweitung der Marktstellung. Um die Eigenkapitalbasis zu stärken sowie um die anvisierte Verstärkung der Marktposition angehen zu können, plant die Gruppe aber eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital von 20 Mio CHF. Die HMZ Beteiligungen AG, die zurzeit 45,5% des Aktienkapitals halte, werde dabei für die Übernahme sämtlicher im Rahmen der Kapitalerhöhung neu geschaffenen Aktien garantieren. Die Kapitalerhöhung soll bis Ende 2011 und unter Wahrung der Bezugsrechte für alle bisherigen Aktionäre zu Marktkonditionen durchgeführt werden. Ein Handel der Bezugsrechte ist nicht vorgesehen. Weitere Details zur Kapitalerhöhung werden voraussichtlich bis Ende November 2011 kommuniziert.
Grundlegende Probleme nicht gelöst
Die Bank Vontobel schätzt, dass Schlatter beim heutigen Aktienkurs rund 142’857 neue Aktien ausgeben müsse, um die Kapitalaufstockung in Höhe von 20 Mio CHF zu erreichen. Gemäss Vontobel erhöht sich dadurch das Aktienvolumen um 49%, was einer Verwässerung auf EPS-Ebene von 33% entspricht. Der Auftragseingang erscheine vielversprechend und die Kapitalaufstockung würde die Bilanz zweifellos stärken, so Vontobel weiter. Aber perspektivisch gesehen kaufe sich Schlatter mit dieser Aktion lediglich Zeit, löse aber keine zugrunde liegenden Probleme. Vontobel sieht noch keine Möglichkeit, wie sich das Unternehmen auf nachhaltige Weise aus der Verlustzone manövrieren könnte. Die ‹Reduce›-Empfehlung wird daher beibehalten bei einem Kursziel von 95 CHF.
Bis um 11.50 Uhr wurden noch keine Schlatter-Titel gehandelt. (awp/mc/ps)
