Schlatter rechnet mit weiterem Umsatzrückgang und bezahlt erneut keine Dividende
Schlieren – Der Maschinenbauer Schlatter hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger verdient und rechnet 2020 mit einem weiteren Umsatzrückgang. Sollte die Corona-Krise länger andauern, werde dies noch zusätzlich auf die Geschäftsentwicklung drücken. Auf die Bezahlung einer Dividende wird erneut verzichtet.
Mit Blick auf den Auftragsbestand zum Jahresende und die nach wie vor unsichere Einschätzung des Bestellungseingangs rechnet Schlatter im laufenden Jahr mit einem tieferen Umsatz, heisst es in der Mitteilung vom Dienstag. Beim Ergebnis werde derweil ein mindestens ausgeglichener Wert angestrebt. Diese Annahme sei allerdings unter Ausschluss des Coronaeffekts getroffen worden.
Denn sollten die für die Bekämpfung des Coronavirus weltweit ergriffenen Massnahmen länger andauern, könnte dies einen negativen Einfluss auf die Rechnung von Schlatter haben, heisst es weiter.
Weniger Umsatz und Gewinn
Im vergangenen Jahr musste Schlatter bei Umsatz und Gewinn deutliche Einbussen hinnehmen. Wie bereits im Januar gemeldet sank der Nettoerlös um 16 Prozent auf 93,6 Millionen Franken. Beim Bestellungseingang fiel das Minus mit rund 35 Prozent auf nunmehr 74,8 Millionen noch gravierender aus.
Auch die Ergebnisse schrumpften: Das operativen Betriebsergebnis (EBIT) fiel auf 1,0 Millionen Franken von 3,8 Millionen im Jahr davor zurück. Im Januar hatte Schlatter mit einem EBIT in dieser Höhe gerechnet. Das Konzernergebnis sank wie erwartet auf 0,5 Millionen von 3,7 Millionen.
Wie bereits die Jahre zuvor beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten.
Sparmassnahmen eingeleitet
Die wirtschaftliche Verfassung in den von Schlatter bearbeiteten Märkten seien 2019 von Unsicherheiten geprägt gewesen, weshalb sich die Kunden mit Bestellungen sehr zurückhielten, hiess es weiter. Das grössere Segment Schweissen konnte nach einem guten ersten Halbjahr die hohe Auslastung in der zweiten Jahreshälfte nicht halten. Der Nettoerlös ging auf 91,8 Millionen von 77,3 Millionen zurück.
Die rückläufige Nachfrage habe Schlatter dazu veranlasst, in diesem Segment ein umfassendes Kostensenkungsprogramm einzuleiten. Dieses werde im Geschäftsjahr 2020 Wirkung zeigen, so die Mitteilung. Bereits im vergangenen Jahr sei im Schweissen ein Gewinn erzielt worden.
Das Segment Weben hat hingegen wegen fehlender Auslastung einen deutlichen Verlust erlitten. Dabei ging der Umsatz auf 16,4 Millionen Franken von zuvor 19,6 Millionen zurück und der Auftragsbestand lag Ende 2019 bei nur noch 4,9 Millionen (Ende 2018: 7,7 Mio.).
Um dem Negativtrend entgegenzuwirken, seien am Standort in Münster die Kapazitäten reduziert und Kostensparmassnahmen eingeleitet worden. Das Ziel sei es, die Gewinnschwelle deutlich zu senken. Darüber hinaus wurde eine Serviceinitiative eingeleitet, mit der die Kundenzufriedenheit und der Nettoerlös erhöht werden sollen.
An der Börse brachen die Aktien in der Folge bis am späten Nachmittag bei hohem Handelsvolume um über einen Viertel ein. Seite Ende 2019 resutliert damit für die Titel ein Minus von über 35 Prozent. (awp/mc/ps)
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