Schlieren – Der Maschinenbauer Schlatter ist im Geschäftsjahr 2020 wie angekündigt bei einem markant tieferen Umsatz in die Verlustzone gerutscht. Für das laufende Geschäftsjahr kündigt das Unternehmen ein Kostenprogramm für den Standort Münster an, welches die Rechnung einmalig belasten wird. Auf die Bezahlung einer Dividende wird verzichtet.
Den Herausforderungen durch den Rückgang von Umsatz und Ergebnis wegen der ausserordentlichen Lage im Geschäftsjahr 2020 soll aktiv entgegengewirkt werden, teilte das Industrieunternehmen am Dienstag mit. So seien bereits umfassende Kostensenkungsmassnahmen für beide Segmente Weben und Schweissen eingeleitet worden, verbunden mit der Reduktion von Kapazitäten an den grössten Standorten. Diese mittelfristigen Massnahmen wie auch Investitionen in neue Produkte und den Ausbau der Marktposition sollen fortgesetzt werden.
Darüber hinaus kündigt das Unternehmen ein Programm für den Standort Münster an, welches die Kostenbasis reduzieren und flexibilisieren soll. Dieses werde die Jahresrechnung 2021 einmalig belasten. Schlatter sieht sich damit aber gegenüber Marktschwankungen künftig besser gewappnet. Konkretere Prognosen für das laufende Geschäftsjahr werden keine gemacht, ausser, dass eine Fortsetzung der Markterholung erwartet wird. Denn gegen Jahresende habe die Nachfrage nach Anlagen wieder zugenommen.
Weniger Umsatz und Verlust
Im vergangenen Jahr resultierte nach einem Umsatzeinbruch ein Verlust, insbesondere wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie im ersten Semester. Wie bereits im Januar gemeldet, sank der Umsatz um knapp 16 Prozent auf 78,8 Millionen Franken. Beim Bestellungseingang resultierte hingegen ein Plus von gut 11 Prozent auf 83,3 Millionen. Auch der Auftragsbestand lag per Ende Jahr mit 31 Millionen Franken etwas über dem Niveau von Ende 2019 und auch leicht über dem Stand von Ende Juni.
Zum Umsatzrückgang trug das grössere Segment Schweissen mit einem Minus von über 20 Prozent auf 61,0 Millionen Franken bei. Das kleinere Segment Weben konnte die Verkäufe dagegen um 9 Prozent auf 17,8 Millionen steigern.
Für die Gruppe hat sich immerhin die Situation im zweiten Semester klar verbessert. Denn nach sechs Monaten lagen die Verkäufe noch um ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahres, und auch der Bestellungseingang notierte um 9 Prozent darunter. Zum Jahresende hatten sich die Märkte spürbar erholt.
Schlatter hatte im Januar auch bereits einen operativen Verlust (EBIT) im mittleren einstelligen Millionenbereich angekündigt. Konkret belief sich dieser nun auf 4,9 Millionen Franken. Der Reinverlust erreichte 5,5 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein knapper Gewinn von 0,5 Millionen herausgeschaut hatte. Entsprechend soll auch wie bereits in den vergangenen Jahren keine Dividende entrichtet werden. (awp/mc/ps)