Schmolz+Bickenbach mit hohem Verlust
Emmenbrücke – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach hat im ersten Semester 2015 bei Absatzmenge einen leichten Rückgang und einen gehaltenen Umsatz verzeichnet. Das Nettoergebnis ist durch hohe Wertberichtigungen auf das verkaufte Distributionsgeschäft belastet und weist einen Verlust aus.
Der Umsatz stieg bereinigt um Devestitionen leicht um 0,1% auf 1,49 Mrd EUR und der Absatz sank in der Berichtsperiode um 2,9% auf 952 Kilotonnen. Der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging um 12% auf 117,5 Mio EUR Mio zurück, der EBIT um 33% auf 49,1 Mio.
Aus dem Verkauf der Distributionseinheiten ergab sich ein Wertberichtigungsbedarf in Höhe von 126,7 Mio EUR, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb damit ein hoher Verlust von 117,6 Mio, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 35,2 Mio EUR erzielt worden war
Erwartungen nicht erfüllt
Mit den Zahlen liegt der Stahlkonzern durchgängig leicht unter den Erwartungen der Analysten. Die Finanzexperten gingen laut dem AWP-Konsens von einem Umsatz von 1,55 Mrd EUR, einem EBITDA von 118,5 Mio EUR und einem EBIT von 51,4 Mio EUR aus.
S+B hatte den Verkauf der Distributionseinheiten in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich an Jacquet Metal Service Ende Juli abgeschlossen und die Geschäftszahlen auf das fortzuführende Geschäft bereinigt.
Verschlechterte Aussichten im Stahlgeschäft
Für das Gesamtjahr rechnet der Stahlhersteller weiterhin mit einem EBITDA in einer Bandbreite zwischen 190 Mio und 230 Mio EUR. Dabei geht das Unternehmen aktuell eher vom unteren Bereich aus. Als Gründe werden die eingetrübten weltweiten Konjunkturaussichten, eine Verlangsamung des Wachstums in Asien sowie Unsicherheiten im Öl- und Gasgeschäft genannt. Die Aussichten für die Stahlnachfrage hätten sich signifikant verschlechtert heisst es. (awp/mc/pg)