Schmolz+Bickenbach steigert sich gegenüber Q1

Clemens Iller

Clemens Iller, CEO Schmolz+Bickenbach. (Foto: S+B)

Emmenbrücke – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat nach drei Verlust-Quartalen unter dem Strich wieder die Gewinnschwelle überschritten. Verglichen zum ersten Quartal wurde auf allen Stufen eine Verbesserung erreicht und das Management bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr. Im Jahresvergleich lagen jedoch Umsatz und Gewinn klar tiefer.

Der Umsatz sank in der Berichtsperiode verglichen zum Vorjahreszeitraum um 14% auf 618,7 Mio EUR, während der Absatz geringfügig um 0,4% auf 471 Kilotonnen wuchs. Der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging um 14% auf 52,5 Mio EUR Mio zurück und die entsprechende Marge betrug 8,5% (VJ 8,4%), beim EBIT waren es -30% auf 19,4 Mio. Der Nettogewinn war zwar mit 2,4 Mio nur halb so hoch wie im Vorjahresquartal, im Vergleich zum Vorquartal (-24,4 Mio) war die Verbeserung aber eklatant.

Zudem konnte die Nettoverschuldung weiter verringert werden: Sie sank per Mitte 2016 auf 454 Mio EUR nach 471 Mio zum Jahresende 2015 bzw. 638 Mio Mitte 2015.

Verbesserte Marktstimmung und steigende Verkaufspreise
Verglichen mit den Resultaten der ersten drei Monate des Jahres konnten die Ergebnisse durchgehend verbessert werden. Die Verkaufspreise hätten sich im Zuge steigender Schrott- und Legierungsmetallpreise erholt und wichtige Abnehmerindustrien hätten sich erfreulich entwickelt.

Eine gute Verfassung zeige nach wie vor die Automobilindustrie und auch der Maschinenbau sei solide geblieben, heisst es. Der Abbau der Lagerbestände habe hier zur Stabilisierung der Nachfrage beigetragen. Das stehe im Kontrast zur anhaltenden Krise in der Öl- und Gasindustrie, wo aufgrund niedriger Preise auch der Auslöser für einen nachhaltigen Aufschwung fehle.

Bis auf Nordamerika konnte in allen Regionen sequentiell ein Umsatzplus verbucht werden. Anpassungen der Belegschaf bei Finkl Steel und Massnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit vom Öl- und Gasgeschäft sollen aber mittelfristig zu einer besseren Auslastung in Nordamerika führen.

Fokus auf Kostensenkung
Auch in Europa sind weitere Anpassungen geplant. In der zweiten Jahreshälfte will sich das Management auf die Umsetzung der Kostensenkungsmassnahmen konzentrieren. «Wir haben Fortschritte bei den strukturellen Kostensenkungsmassnahmen erreicht», sagte CEO Clemens Iller. Der S+B-Chef will die Kosten durch nachhaltige Massnahmen und Konsolidierung weiter senken. Damit soll bis Ende 2017 der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA um 70 Mio EUR verbessert werden.

Hiervon wurden im ersten Quartal bereits 4 Mio realisiert, im zweiten 12 Mio, wie Iller sagte. Für die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) schreite die Neuausrichtung planmässig voran und die Zusammenlegung der skandinavischen Produktionsstätten sei eingeleitet worden, hiess es.

Verhaltener Optimismus
Angesichts des unverändert fragilen Marktumfelds, der angespannten geopolitischen Lage, der volatilen Rohstoffpreise und der schwierig zu prognostizierenden Währungsentwicklungen ist der CEO allerdings nur verhalten optimistisch für die weiter Zukunft.

Jahresausblick bestätigt
Der Ausblick für das Gesamtjahr wird aber bestätigt. Demnach rechnet der Stahlhersteller weiter mit einer Absatzmenge in Höhe des Vorjahres (1’763 Kilotonnen) und einem bereinigtem EBITDA in einer Spanne zwischen 150 Mio und 190 Mio EUR. Dabei werde die zweite Jahreshälfte stärker als die erste ausfallen. Die Investitionen sollen sich auf 100 Mio EUR belaufen.  (awp/mc/upd/pg)

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