Emmenbrücke – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat im dritten Quartal 2014 Absatz und Umsatz gesteigert und auch das Ergebnis deutlich verbessert. Druck bei den Basispreisen und die zumindest in den ersten beiden Quartalen niedrigeren Legierungszuschläge haben jedoch den Erlös belastet. Aus diesem Grund senkt Das Unternehmen die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr, geht aber von einem höheren Absatz und Betriebsgewinn aus.
Der Umsatz wuchs im Zeitraum Juni bis September gegenüber dem Vorjahr um 5,0% auf 823,5 Mio EUR, insbesondere aufgrund der erheblich höheren Legierungszuschläge. Die Absatzmenge zog demgegenüber nur um 1,8% auf 509 Kilotonnen an, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Der bereinigte EBITDA verbesserte sich um rund 51% auf 60,0 Mio EUR, der EBIT wuchs vervielfachte sich auf 25,2 Mio EUR. Das Reinergebnis erreichte 10,6 Mio nach noch einem Verlust von 25,6 Mio im Vorjahr. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz leicht unterschritten, bei den übrigen Kennzahlen jedoch übertroffen.
Operative Fortschritte und Schuldenabbau
Mit der Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten zeigt sich das Unternehmen sehr zufrieden. Im dritten Quartal sei in einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld der operative Aufwärtstrend bestätigt worden, schreibt das Stahlunternehmen weiter. Das Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm werde konsequent weiter fortgeführt.
Im zweiten und dritten Quartal hätten sich die Auftragseingänge in etwa auf Vorjahresniveau normalisiert. Der zum 30. September 2014 erreichte Auftragsbestand von 498 Kilotonnen lag zwar unter den Werten der beiden Vorquartale, konnte den Auftragsbestand zum 30. September 2013 (410 Kilotonnen) jedoch um rund 22% übertreffen.
Deutlich verbessert habe sich der geringere Finanzaufwand. Durch den Schuldenabbau mit Hilfe der durch die Kapitalerhöhung zugeflossenen Mittel und der verbesserten Zinskonditionen gingen die Aufwendungen in den ersten neun Monaten um 54% auf 33,4 Mio EUR zurück.
Umsatz-Guidance gesenkt – Höherer Absatz und Betriebsgewinn erwartet
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 wird bei der Umsatzerwartung nach unten korrigiert. Als Grund wird die Preisentwicklung genannt. Das allgemeine Basispreisniveau habe sich in den ersten neun Monaten 2014 stabilisiert, wenn auch bislang unter dem Niveau des Vorjahres. Nach dem nun wieder deutlichen Rückgang des Nickelpreises erwartet S+B aus dem Legierungszuschlag keinen positiven Effekt auf die Umsatzerlöse im vierten Quartal. Neu geht das S+B-Management beim Umsatz von einem Anstieg von 1 bis 2% aus, nach zuvor 2 und 5%. Die Erwartung der Absatzmenge wird hingegen auf ein Plus von 4 bis 5% etwas nach oben angehoben (2-5%) und auch der EBITDA wird nun mit 245 Mio bis 255 Mio EUR (210 bis 230 Mio) deutlich höher gesehen.
Das S+B-Management rechnet mit einer Fortsetzung der Erholung der Weltwirtschaft mit langsamen Tempo. Der Ausblick für das Jahr 2015 habe sich jedoch, sowohl für die weltweite Konjunktur, als auch für die Entwicklung im Stahlmarkt, in den vergangenen Wochen eingetrübt.
Trotzdem bleibe das Unternehmen weiterhin vorsichtig optimistisch für das Geschäftsjahr 2014. Der im dritten Quartal 2014 erreichte Auftragsbestand werde dem Unternehmen eine gute Auslastung sichern, heisst es weiter. Nicht zu vernachlässigende Einflussfaktoren auf das Gesamtergebnis 2014 werden jedoch das Bestellverhalten der Kunden zum Jahresende hin sowie die weitere Entwicklung der Rohmaterialpreise, insbesondere bei Nickel, sein. (awp/mc/upd/ps)