Schmolz+Bickenbach: Finanzlage unbefriedigend aber nicht desolat

Schmolz+Bickenbach: Finanzlage unbefriedigend aber nicht desolat

Zürich – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach führt derzeit Gespräche mit möglichen Investoren, die sich an einer geplanten Kapitalerhöhung beteiligen. Der Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, Hans-Peter Zehnder, erwartet im Verlauf der nächsten Wochen erste verbindliche Offerten. Dabei kritisierte er gegenüber der Sonntagszeitung (SoZ, 21.04. p. 55) zuletzt gemachte Aussagen der Konzernerben, die einen Finanzbedarf von 350 Mio CHF genannt hatten bzw. meinten, die Finanzlage der Firma sei angespannt und deswegen sei Eile geboten.

«Diese Aussage grenzt an Kreditschädigung. Wir prüfen derzeit, ob rechtliche Schritte angezeigt sind,» so Zehnder gegenüber der Zeitung. Die Beurteilung zur Höhe der Kapitalerhöhung sei noch im Gange. «Mir erscheint der Betrag von 350 Mio CHF hoch», so Zehnder weiter.

Schuldenlast von 820 Mio CHF
«Die finanzielle Situation des Konzerns ist unbefriedigend aber nicht desolat», sagte der VRP weiter. Kreditlinien und Barmittel würden mit 270 Mio CHF einer Schuldenlast von 820 Mio CHF gegenüberstehen. Der Geschäftsgang im ersten Quartal sei so verlaufen, dass die Finanzlage im Wesentlichen unverändert geblieben sei. «Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit einer engeren Auswahl, darunter befinden sich Finanz- und industrielle Investoren, auch aus der Schweiz», lautet Zehnders Einschätzung zum Stand der Verhandlungen. In der kommenden Woche soll der Termin der Generalversammlung kommuniziert werden. Bis Ende Juni muss das Unternehmen seine GV abhalten.

Vekselberg erhält keinen Einblick in Bücher
In einem separaten Artikel meldet die SoZ, dass Investor Viktor Vekselberg mit seiner Beteiligungsfirma Renova derzeit keinen Einblick in die Bücher von Schmolz+Bickenbach erhalte. Renova habe mit den Konzernerben, die über verschiedene Vehikel rund 40% der Anteile kontrollieren, einen Exklusivvertrag geschlossen und darüber Zugriff auf 20% der S+B-Anteile, so der Bericht. Der Verwaltungsrat des Unternehmens verweigere Einsicht in die Bilanzen. Grund ist laut dem Artiel, dass alle Investoren eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnet hätten, nur Renova nicht. (awp/mc/upd/ps)

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