Emmenbrücke – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat im ersten Quartal 2017 deutlich mehr umgesetzt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum und damit nach längerer Zeit auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Der Umsatz zog um gut 17% auf 707,6 Mio EUR klar an, während sich die Absatzmenge dabei um 6,1% auf 489 Kilotonnen erhöhte, wie das Unternehmen mitteilt. Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Stahl erholte sich gleichzeitig um gut 10% auf 1’447 EUR.
Der Start ins Geschäftsjahr sei gelungen, schreibt das Unternehmen. Es sei ein breit abgestützter Aufschwung in zahlreichen Produktegruppen, Endmärkten und Regionen festzustellen. Die besseren Marktbedingungen seien am treffendsten mit der «Rückkehr zu einem normalen Nachfrageniveau» zu beschreiben. Treiber für die stärkere finanzielle Performance sei zudem die erfolgreichen Umsetzung der Massnahmen zur internen Optimierung während der letzten zwei Jahre.
Der EBITDA verdreifachte sich auf 66,3 Mio EUR und die entsprechende Marge kletterte um 580 Basispunkte auf 9,4%. Bereinigt um Sondereffekte für das laufende Kosteneffizienzprogramm ergab sich ein Plus beim adjustierten EBITDA von über 166% auf 66,6 Mio EUR, bei einer um 530 Basispunkte verbesserten Marge von ebenfalls 9,4%.
Reinergebnis von 16,5 Mio Euro
Unter anderem auch dank einem weniger stark negativen Finanzergebnis ergab sich auf Stufe Reinergebnis mit 16,5 Mio EUR wieder ein positiver Wert, nachdem im Gesamtjahr 2016 noch ein Verlust von 80 Mio und im vierten Quartal allein ein Fehlbetrag von über 30 Mio EUR resultiert hatte. Im ersten Quartal 2016 lag der Verlust bei 24,4 Mio EUR.
Über den Erwartungen
Damit hat das Unternehmen die Prognosen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 680,5 Mio EUR, für den adjustierten EBITDA bei 58,9 Mio und für den Reingewinn bei 12,6 Mio EUR.
Robuster Auftragsbestand
Vorausschauend lasse der robuste Auftragsbestand erwarten, dass sich der «erfreuliche Trend» des ersten Quartals mit einer Normalisierung der Nachfrage bis Mitte des Jahres fortsetzen dürfte, heisst es zum Ausblick. Im Gegensatz dazu blieben die Aussichten für das zweite Semester aufgrund politischer und makroökonomischer Risiken weitgehend unsicher.
Die Prognosen vom März für das Gesamtjahr werden nicht erwähnt. Damals rechnete Schmolz+Bickenbach für 2017 mit einem bereinigten EBITDA in der Grössenordnung von 160 Mio bis 200 Mio EUR. Der Breakeven-Level liegt laut Aussagen von Finanzchef Matthias Wellhausen vom März in etwa bei einem EBITDA von rund 180 Mio EUR. So gesehen sei ein ausgeglichenes Ergebnis im laufenden Jahr bereits möglich, sagte er an der Bilanzmedienkonferenz. (awp/mc/pg)