Bern – Die Schweizer Schokoladehersteller blicken mit einer Absatzsteigerung von knapp 4 Prozent nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurück. Dieses Ergebnis sei angesichts des starken Frankens, der Schweizer Schokoladeprodukte auf den meisten Exportmärkten verteuert und Importschokoladen verbilligt, bemerkenswert, heisst es dazu in einer Mitteilung des Branchenverbands Chocosuisse vom Freitag. Die gegenüber dem Vorjahr realisierte Mengen- und Umsatzsteigerung ist demnach überwiegend dem Exportgeschäft zu verdanken.
Die 18 Schweizer Schokoladehersteller konnten im Jahr 2013 das Ergebnis des Jahres 2012 sowohl mengen- wie auch wertmässig übertreffen. Mit einer um rund 6’700 Tonnen auf 179’061 Tonnen (+ 3,9 %) gesteigerten Verkaufsmenge konnte der Branchenumsatz um 3,1 % auf 1’683 Mio. Franken erhöht werden. Im Exportgeschäft konnte sich die Schweizer Schokoladeindustrie trotz der Frankenstärke behaupten und auf dem Inlandmarkt wirkte sich die gestiegene Zuversicht der Konsumenten positiv auf den Absatz von Schokoladeprodukten aus. Die Gesamtproduktion wurde zu 61,2 % (Vorjahr: 60,3 %) im Ausland abgesetzt.
Schweiz-Absatz um 1,4% gesteigert
Die im letzten Jahr weitgehend stabile und sich gegen Jahresende sogar aufhellende Konsumentenstimmung hat sich in der Schweiz positiv auf die Nachfrage nach Schweizer Schokoladeprodukten ausgewirkt. Zum mengenmässigen Mehrabsatz von 1,4 % dürften das lang anhaltende winterliche Wetter und ein Sommer mit kurzen Hitzeperioden beigetragen haben. Ferner haben sich auch die gegenüber Vorjahr gesteigerten Tourismusfrequenzen positiv auf die Verkäufe ausgewirkt. Die Inlandverkäufe der Schweizer Herstellerfirmen beliefen sich auf 69’399 Tonnen. Grosse Zuwachsraten konnten unter anderem mit massiven Schokoladetafeln ohne Zusätze (+ 9,5 %) und Schokolade-Kleinformaten (+ 9,3 %) erzielt werden. Der trotz des im Detailhandel herrschenden Preisdrucks um 2,2 % auf 891 Mio. Franken gestiegene Inlandumsatz ist erfreulich. Der Anteil der Importschokoladen am Inlandkonsum stieg, wie bereits in den Vorjahren, erneut an. Er belief sich auf 36,3 % (Vorjahr 35,9 %). Aus dem Inlandverbrauch an Schokoladewaren von 97’082 Tonnen (einschliesslich Importe, jedoch ohne Kakao- und Schokoladepulver) kann ein gegenüber dem Vorjahr um 100 g gesteigerter durchschnittlicher Pro-Kopf-Konsum von 12,0 kg pro Jahr abgeleitet werden.
Exportgeschäft signifikant ausgebaut
Die Schweizer Schokoladeindustrie konnte das Exportgeschäft im Jahr 2013 signifikant ausbauen. Die Verkäufe ins Ausland erreichten 109’662 Tonnen, was einem Anstieg von 5,6 % entspricht. Gleichzeitig stieg der wertmässige Umsatz trotz des anhaltend starken Schweizer Frankens und der sich nur allmählich einsetzenden Erholung der Weltwirtschaft ebenfalls um 4,1 % auf 792 Mio. Franken. Ein nennenswertes Wachstum bei Fertigprodukten konnte unter anderem mit Schokoladetafeln ohne Zusätze (+ 9,9 %) und mit gefüllten Tafeln (+ 9,5 %) erzielt werden. An der Spitze der 150 Exportmärkte stand erneut Deutschland (24,7 % Exportanteil) vor dem Vereinigten Königreich (12,8 %), Frankreich (8,0 %) und Kanada (6,3 %). Die Verkäufe in Länder der Europäischen Union (EU) legten gegenüber Vorjahr sowohl mengen- (+ 18,5 %) als auch wertmässig (+ 5,2 %) zu. Bei den bedeutenden europäischen Exportmärkten entwickelten sich Deutschland, Belgien und Italien ausserordentlich positiv, währenddem die Verkäufe in Länder wie Frankreich, die Niederlande und Österreich rückläufig waren. Ausserhalb der EU konnte die Branche in China, der Russischen Föderation, Saudi-Arabien, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten beeindruckende Mehrverkäufe realisieren.
«Vernünftige Umsetzung» der Swissnessvorlage gefordert
Für das Jahr 2014 hoffen die Schweizer Schokoladehersteller, an die positive Entwicklung des Jahres 2013 anzuknüpfen, ihren Marktanteil auf dem auf hohem Niveau gesättigten Inlandmarkt zu halten und ihre Exporte weiter auszubauen. Mit Liebe zum Metier entwickelte Produkte von hoher und konstanter Qualität sind weiterhin die entscheidenden Voraussetzungen dafür. Vom Staat erwarten die Herstellerfirmen gute Rahmenbedingungen wie weitere Freihandelsabkommen, eine gesamtwirtschaftlich vernünftige Umsetzung der Swissnessvorlage sowie den korrekten Ausgleich der durch die künstlich verteuerten Schweizer Agrarprodukte entstehenden Rohstoffpreisdifferenzen für Exportprodukte. (Chocosuisse/mc/ps)