Schon über 120’000 Unterschriften für Gletscher-Initiative
Bern – Gerade mal seit fünf Monaten sammelt der Verein Klimaschutz Schweiz Unterschriften für die Gletscher-Initiative. Am Montag waren bereits 120’635 beieinander. Damit ist über ein Jahr vor Ablauf der Frist klar: Die Initiative kommt zustande.
Vor diesem Hintergrund lassen die Initianten derzeit noch offen, wann sie die Volksinitiative bei der Bundeskanzlei einreichen wollen. «Wir stecken derzeit in einem Prozess, in dem wir uns politische Überlegungen machen, einen Fahrplan festlegen und einen Termin suchen», sagte Sophie Fürst am Montag gegenüber Keystone-SDA. Sie ist die Geschäftsleiterin des Vereins Klimaschutz Schweiz, der hinter der Initiative steckt. Fürst bestätigt damit eine Meldung des Westschweizer Radio und Fernsehens RTS.
«Bestimmt werden wir die Gletscher-Initiative erst nach den Wahlen einreichen», präzisiert sie ihre Aussagen. Denn zuerst müssten die Unterschriften noch von den Gemeinden überprüft werden. «Das dauert sicher vier bis sechs Wochen», so Fürst. Die Sammelfrist für die Initiative läuft bis 30. Oktober 2020.
Kurswechsel in der Klimafrage
Mit der Gletscher-Initiative sollen der Klimaschutz und damit die Zielsetzungen des Pariser Übereinkommens von 2015 in der Verfassung verankert und die Treibhausgasemissionen der Schweiz bis 2050 auf Null gesenkt werden. Ab dann dürften in der Schweiz keine fossilen Brenn- und Treibstoffe mehr in Verkehr gebracht werden, verlangt der Initiativtext. Vom Menschen verursachte Treibhausgasemissionen müssten ab dann durch Senkungen ausgeglichen werden.
Im Verein Klimaschutz Schweiz sind neben Umweltorganisationen Wissenschaftler, Kirchen, Landwirtschaft und Wirtschaft vertreten. Im Komitee sitzen Politikerinnen und Politiker von Grünen, Grünliberalen und SP. Es engagieren sich aber auch namhafte Bürgerliche für die eidgenössische Volksinitiative für ein gesundes Klima, die als Gletscher-Initiative bekannt ist, etwa der Graubündner CVP-Ständerat Stefan Engler, der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser oder BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti (ZH). (awp/mc/pg)